Nach Debakel am Deadline Day: Kommt Tuchels Wunschspieler jetzt im Winter?
München - Der FC Bayern hat am letzten Tag des Sommertransferfensters ein Debakel erlebt. Trainer Thomas Tuchel (50) steht ein Kader zur Verfügung, der zweifelsohne der ausbaufähigste seit Jahren ist. Wird im Winter nachgebessert?
Angesichts der zahlreichen Wettbewerbe und auch dem Selbstverständnis des Rekordmeisters, bis zum Schluss in diesen vertreten zu sein, kann es sich eigentlich nur um eine rhetorische Frage handeln.
Die Verantwortlichen müssen darauf bauen, dass der 50-Jährige mit den vorhandenen Mitteln trotz eines in den kommenden Wochen vollgepackten Spielplans die gesteckten Ziele bis zur Winterpause erreicht, und dann ihren Beitrag leisten, damit die Roten am Ende nicht mit leeren Händen dastehen.
Vor allem auf der rechten Abwehrseite und im defensiven sowie zentralen Mittelfeld sind die Bayern so dünn besetzt, dass die Verletzung eines Leistungsträgers massive Auswirkungen auf das komplette Gefüge hätte - ein Unding gemessen an den hohen Ansprüchen an der Säbener Straße.
Auch im Abwehrzentrum wird es eng, sollte bei einem der drei Akteure, die Tuchel zur Verfügung stehen, über längere Zeit die Form fehlen oder ein Spieler verletzt ausfallen. Eine interne Lösung, wie sie einst durch Benjamin Pavard (27) möglich gewesen wäre, existiert schlichtweg nicht mehr. Die starke Offensive kann über all das nicht hinwegtäuschen.
FC Bayern München wollte João Palhinha vom FC Fulham: Klappt es im Winter mit der Verpflichtung?
Es ist deshalb wenig verwunderlich, dass praktisch ohne Unterbrechung weiter über mögliche Zugänge im Winter diskutiert und berichtet wird. Ein Akteur, über den sich Tuchel im Sommer sehr gefreut hätte, wäre João Palhinha (28) vom FC Fulham gewesen.
Als sogenannte "Holding Six" war der knallharte defensive Mittelfeldspieler in den Fokus der Roten gerückt. Alle Seiten waren sich Medienberichten zufolge sogar bereits einig. Da die Engländer in der Kürze der Zeit aber keinen passenden Ersatz mehr finden konnten, wurde einem Wechsel des Sechsers seitens des Vereins ein Riegel vorgeschoben.
Die Münchner haben sich beim Rechtsfuß - ebenso wie bei Kandidaten für die rechte Abwehrseite - gnadenlos verzockt. Vom Tisch ist ein Engagement in Bayern für die Spielerseite damit jedoch nicht.
Denn nach Informationen des Portals "TEAMtalk" soll der Portugiese weiterhin auf einen Transfer an die Isar drängen, was sich ebenfalls mit Aussagen seines Bruders und zugleich Agenten deckt, der gegenüber der britischen Zeitung "Daily Mail" nach dem geplatzten Sommerwechsel nur von einer "Verzögerung" und nicht von einem ausgeträumten Traum gesprochen hatte.
Bis es zu einem erneuten Vorstoß kommen kann, will der Nationalspieler, der beim Verein aus der Premier League noch einen Vertrag bis mindestens zum Sommer 2027 hat, für die Cottagers laut "TEAMtalk" alles auf dem Feld geben - allein schon, damit die Münchner nicht doch das Interesse verlieren und sich entsprechend anderweitig umschauen.
Titelfoto: Tom Weller/dpa