Tuchel nach bitterer Bayern-Blamage im Pokal: "Nicht unsere letzte Niederlage"

Saarbrücken - Mit einer Blamage und weiteren Verletzungssorgen im Gepäck hat der FC Bayern nach dem Aus im DFB-Pokal beim 1. FC Saarbrücken die Heimreise angetreten. Thomas Tuchel (50) versucht dennoch, Ruhe auszustrahlen.

Thomas Tuchel (50) und der FC Bayern München sind im DFB-Pokal bereits in der zweiten Runde rausgeflogen - gegen den 1. FC Saarbrücken!
Thomas Tuchel (50) und der FC Bayern München sind im DFB-Pokal bereits in der zweiten Runde rausgeflogen - gegen den 1. FC Saarbrücken!  © Jean-Christophe Verhaegen/AFP

"Wir haben in der Kabine bereits gesagt, es ist kein Zeitpunkt, mit dem Finger aufeinander zu zeigen, kein Zeitpunkt, alles infrage zu stellen", erklärte der Trainer der Münchner am späten Mittwochabend und schob nach: "Es wird leider nicht unsere letzte Niederlage in unser aller Fußballleben bleiben."

Zwar liegt Tuchel damit sicherlich nicht falsch, es handelt sich bei der peinlichen Pleite im Saarland aber um eine, die Fußballfans in ganz Deutschland lange in Erinnerung bleibt - und sie wird in den kommenden Stunden und Tagen laut nachhallen.

Mit Blick auf die Partie, die der haushohe Favorit aus München gegen den Drittligisten über weite Strecken wie erwartet hatte dominieren, aber eben nicht entscheiden können, sagte Tuchel: "Es gibt vielleicht 100 Erklärungen oder keine." Es fühle sich "komisch" an. "Wir waren nicht überheblich und haben es nicht auf die leichte Schulter genommen."

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Man habe mit "aller Macht" nach Berlin gewollt, es allerdings vor allem im ersten Spielabschnitt deutlich verpasst, sich an die "aggressive Spielweise" des Außenseiters aus Saarbrücken, dessen Spieler in der Tat mit allen Mitteln geackert und gekämpft hatten, anzupassen, erklärte Tuchel. Das Fazit des 50-Jährigen: "Wir sind heute auf der falschen Seite der Pokalsensationen."

Zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielzeiten mussten die Bayern bereits in der zweiten Runde des Pokals die Segel streichen, der letzte Triumph im Berliner Olympiastadion datiert aus dem Frühjahr 2020 - damals noch unter Hansi Flick (58).

Lange Zeit, um Wunden zu lecken, haben die Bayern nicht gerade. Bereits am Samstagabend um 18.30 Uhr steht in der Bundesliga der Kracher bei Borussia Dortmund auf dem Programm - und das wahrscheinlich ohne Matthijs de Ligt (24).

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Matthijs de Ligt (24, FC Bayern) musste im DFB-Pokal gegen den 1. FC Saarbrücken vorzeitig das Feld verlassen. Der Niederländer hat sich verletzt.
Matthijs de Ligt (24, FC Bayern) musste im DFB-Pokal gegen den 1. FC Saarbrücken vorzeitig das Feld verlassen. Der Niederländer hat sich verletzt.  © Christof STACHE/AFP

Der Abwehrspieler des Rekordmeisters musste bei der Pokal-Blamage aufgrund einer Verletzung am Knie nach einem Zweikampf vorzeitig vom Rasen.

Es sei "wieder die gleiche Kapsel" wie schon vor der Länderspielpause, schilderte Tuchel die am Abend dünne Informationslage. "Es ist im Moment sehr schmerzhaft." Eine Diagnose, um welche Art von Verletzung es sich handelt, liegt aktuell nicht vor.

"Wir hoffen, dass es nichts Strukturelles ist", zeigte sich der Übungsleiter, der aufgrund des in der Tiefe schwach besetzten Münchner Kaders bislang in der laufenden Spielzeit schon mehrfach mit personellen Problemen im Defensivbereich zu kämpfen hatte.

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Es gelte in den nächsten Tagen nun eine Lösung zu finden, "um gegen Dortmund bestehen zu können".

Der erkrankte Noussair Mazraoui (25) und Leon Goretzka (28, Mittelhandbruch) könnten zwar zurückkehren, sicher ist das allerdings nicht. Zur Erinnerung: Joshua Kimmich (28) ist nach seinem frühen Platzverweis beim deutlichen 8:0-Sieg gegen den SV Darmstadt 98 am vergangenen Spieltag für zwei Partien im deutschen Oberhaus gesperrt worden, fehlt gegen den BVB.

"Wir haben zwei Tage, um uns vorzubereiten", erklärte Tuchel, dem die nach Muskelverletzungen im Ludwigsparkstadion am Mittwoch nicht einsatzbereiten Dayot Upamecano (25) und Raphael Guerreiro (29) ebenfalls Kopfzerbrechen bereiten dürften.

Eines ist immerhin sicher: Harry Kane (30) wird gegen die Borussia nicht - wie zum Unverständnis vieler Experten und Fans gegen Saarbrücken - die komplette Partie auf der Bank verbringen. "Es war nur noch ein Wechsel. Ich wollte zur Verlängerung warten, falls Verlängerung ist. Ich musste erst mal abfragen, ob alle durchspielen können. Das hätte bedeutet, wir können nicht mehr wechseln", erklärte Tuchel dazu zwar, aber diesen Fehler muss er sich ankreiden.

Titelfoto: Jean-Christophe Verhaegen/AFP

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