Matthäus sicher: Hoeneß-Besuch bei Training "kein gutes Zeichen" für Bayern-Boss Kahn
München - Den überraschenden Trainingsbesuch beim FC Bayern München von Uli Hoeneß (71) am vergangenen Mittwoch wertet Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (62) als klares Signal an Vorstandschef Oliver Kahn (53).
Es sei für Kahn definitiv "kein gutes Zeichen", dass der Bayern-Ehrenpräsident "sich vom Tegernsee aufmachen muss, um nach München zu fahren und beim Training auf dem Platz demonstrativ mit dem Trainer spricht", sagte der frühere Profi der Roten am Samstag beim TV-Sender Sky und schob nach: "Natürlich schwächt er Oliver Kahn, auf jeden Fall."
Matthäus meinte, dass Aufsichtsratsmitglied Hoeneß seinen Besuch bewusst inszeniert habe.
"Ich glaube, er hat da ein Zeichen gesetzt, auch an Oliver Kahn: Du musst da aktiver sein, du musst auf die Menschen zugehen - das ist Bayern München."
Matthäus glaubt darüber hinaus, dass Hoeneß in diesem Punkt derzeit "nicht zufrieden" mit Kahns Arbeit sei. Kahn und auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) stehen angesichts der sportlich bislang wenig erfolgreichen Saison in der Kritik.
Der Ex-Profi und Kahn waren kürzlich in der Causa Julian Nagelsmann (35), der im März als Bayern-Trainer entlassen und danach durch Thomas Tuchel (49) ersetzt worden war, aneinander geraten. "Ich habe mit Oliver nie ein großes Problem gehabt, er hat anscheinend mit mir ein Problem gehabt, weil ich den Finger in die Wunde gelegt habe", so Matthäus.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa