FC Bayern benachteiligt? Felix Magath lacht sich schlapp und redet sich in Rage
München - Nach der Niederlage des FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach (2:3) und der umstrittenen Roten Karte für Dayot Upamecano (24) hatte Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) gesagt, dass die Münchner in den letzten Wochen von den Schiedsrichtern benachteiligt würden. Felix Magath (69) kann darüber nur laut lachen - und holt zu einem Rundumschlag gegen die Bundesliga-Schiedsrichter aus.
"Das wäre mir neu, wenn so eine Stimmung gegen den FC Bayern wäre", sagte der ehemalige Trainer der Münchner in einem Interview mit "Sky", nachdem er sich nach einem 20-sekündigen Lachanfall wieder gefangen hatte.
Er habe oft genug gegen Bayern gespielt. "Das Gefühl, dass ich da mal große Unterstützung vom Schiedsrichter gehabt hätte, hat sich bei mir komischerweise nie eingestellt", so Magath.
Den 69-Jährigen, der auch schon als Cheftrainer in der Premier League beim FC Fulham tätig war, nervt eine Sache am deutschen Oberhaus ganz gewaltig. "Das ist wieder genau das Thema, dass man nicht bereit ist, darüber zu reden, dass der Fußball in der Bundesliga, speziell in der Bundesliga, so verpfiffen wird von unseren Schiedsrichtern. Bei jeder Kleinigkeit, bei jedem Körperkontakt wird gepfiffen", polterte Magath und kam dann richtig in Fahrt.
Bei den TV-Sendern würde es immer heißen: "Ah, Kontakt war da!" Doch das sei "mehr oder weniger Unsinn", denn Fußball sei nun mal ein Sport, bei dem man Kontakt suchen müsse.
"Ich darf aber nicht nur rumheulen, wenn's mich mal betrifft", meinte der Europameister von 1980 mit Blick auf die Bayern. Es habe oft genug auch die Gegner der Münchner getroffen.
Felix Magath wettert gegen DFB: "Ich will das als Fußball-Zuschauer nicht sehen!"
Man müsse klar sagen: "Das hat mit dem Sport und dem Fußball nichts mehr zu tun, was wir hier dem Zuschauer anbieten."
Dann wurde Magath richtig laut: "Ich will das als Fußball-Zuschauer nicht sehen! Ich will 90 Minuten Fußball sehen, wo zwei Mannschaften um den Sieg ringen! Nicht, wo einer bevor- der andere benachteiligt wird und nach fünf Minuten das Spiel entschieden ist, weil einer gezupft hat und deshalb vom Platz muss!"
Der DFB habe überhaupt kein Verhältnis mehr zum Sport. Das sei das Problem.
Die Schiedsrichter seien eine Gruppe, die sich ausschließlich selbstständig kontrolliere. "Da gibt es ja kein Instrument, das mal sagt: 'Oh, Moment, das könnte man eventuell anders sehen."
Das sei das Schlimmste, wenn eine geschlossene Gruppe sich selbst kontrolliert. "Da kann nichts Gescheites dabei rauskommen."
Titelfoto: Christian Charisius/dpa