Ex-Bayern-Star in eigener Tiefgarage überfallen: Doch ihm gelingt die Flucht!
Antwerpen - Glück im Unglück für Mark van Bommel (45)! Der frühere Fußball-Weltstar ist einem bewaffneten Raubüberfall knapp entkommen.
Das berichten die Zeitungen "Gazet van Antwerpen" sowie "AD" und berufen sich dabei auf die Ermittler. Der Trainer vom Royal Antwerpen FC sei in der Nacht von Montag auf Dienstag gegen halb eins mit seinem Porsche Panamera in der Tiefgarage seines Hauses im hippen Stadtviertel Eilandje gefahren.
Dort habe ein Mann mit einer Waffe und Taschenlampe auf ihn gewartet. Er soll van Bommel mit Gesten deutlich zu verstehen gegeben haben, auszusteigen. Doch der frühere Spitzensportler reagierte anders, legte den Rückwärtsgang ein, fuhr so den Hang hoch auf die Straße und prallte in einen geparkten Mercedes.
Dadurch wiederum ging die Alarmanlage des Porsches los, was die ganze Umgebung alarmierte und den Kriminellen verschreckte. Er flüchtete und wurde bislang nicht gefunden.
Die Polizei geht davon aus, dass es der Räuber auf den Luxuswagen des ehemaligen Profis vom FC Bayern München und FC Barcelona abgesehen hatte. Deshalb nahmen die Beamten das Fahrzeug mit und untersuchen nun, ob es einen Tracker installiert hatte, durch den es dem Gangster möglich war, van Bommels Schritte zu verfolgen und ihm aufzulauern.
Die Ermittler erklärten in Person von Sprecher Wouter Bruyns: "Niemand wurde verletzt, unsere Teams haben das Gebiet überprüft, aber ein Verdächtiger konnte nicht mehr gefunden werden." Auch die Staatsanwaltschaft beschäftigt sich mit dem Vorfall.
Royal Antwerpens Trainer Mark van Bommel stand am Mittwoch schon wieder auf dem Trainingsplatz
Zuletzt häuften sich solche schändlichen Angriffe auf Fußballer. Erst Ende August wurde beispielsweise der frühere BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang (33) ausgeraubt und geschlagen.
Van Bommel stand am Mittwoch bereits wieder auf dem Trainingsplatz und leitete die Übungen von Antwerpen. Mit seinem Klub steht er in der Jupiler Pro League nach 14 Spielen auf dem zweiten Rang, hat 33 Punkte bei 28:14 Toren geholt. Lediglich der KRC Genk (37) ist besser, nachdem er das direkte Duell am vergangenen Wochenende mit 3:1 für sich entschieden hat.
Am Sonntag (21 Uhr) kann Royal beim RSC Charleroi beweisen, dass die Heimniederlage ein Ausrutscher war. Das ist sogar wahrscheinlich, denn van Bommel ist in Belgien erfolgreich, hat 14 von 20 Partien mit seiner Mannschaft gewonnen und sitzt deshalb fest im Sattel - ganz anders, als es zuvor vom 1. Juli bis 24. Oktober 2021 beim VfL Wolfsburg der Fall war, wo er (zu?) früh entlassen wurde.
Der einstige Bayern-Kapitän, der in seiner Karriere beeindruckende 667 Vereinsbegegnungen absolviert und 79 Länderspiele für die Niederlande bestritten hat, scheint also auch als Coach einiges drauf zu haben. Das verwundert bei seinen Führungsqualitäten, die ihn schon als aktiven Kicker auszeichneten, nicht.
Titelfoto: dpa/Tom Goyvaerts/BELGA