"Einfach langweiligen Fußball gespielt": Bayern-Boss nach 0:1-Pleite sauer auf Spieler-Mindset
München - Beim Spiel des FC Bayern München gegen Werder Bremen hat der deutsche Fußball-Rekordmeister wertvolle Punkte liegen lassen. Das gefällt den Vereinsbossen überhaupt nicht.
Mit 0:1 mussten sich die Münchner geschlagen geben. Dabei ist es dem Videobeweis zu verdanken, dass die Niederlage nicht höher ausfiel. Ironie des Schicksals: Zuvor hatten die Bayern-Fans mit Bannern aufgerufen, den Video-Assistenten abzuschaffen. Danach war dieses Banner nicht mehr zu lesen.
Doch egal, ob mit einem oder mehreren Toren Rückstand: Zufrieden kann die Vereinsführung mit dieser Heimpleite nicht sein – und ist sie auch nicht: "Wir haben die ersten 70 Minuten einfach langweiligen Fußball gespielt", haute Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (56) nach dem Spiel verbal auf den Tisch.
"An der Qualität der Mannschaft kann es nicht liegen. Zumal erst recht dann nicht, wenn wir vor wenigen Wochen noch vom Champions-League-Finale träumen und sprechen." Und er ergänzt seine Kritik: "Da wechselt sich die Einstellung wie das Wetter offensichtlich."
In der Tabelle vergrößerte sich der Rückstand nun auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen – allerdings bei einem Spiel weniger – auf sieben Punkte. Den gleichen Abstand hat man auch zum dritten Platz, dem VfB Stuttgart.
Dreesen hofft im Nachholspiel gegen den 1. FC Union Berlin am Mittwoch auf eine Trendwende: "Auch Leverkusen wird sicher das eine oder andere Spiel mit einer Schwäche haben."
Neuer Abwehrspieler in Aussicht: "Wir werden keinen Blödsinn machen"
Optimistisch zeigt sich – mit ähnlichem Hintergrund – der Ex-Bayern-Star Thomas Helmer (58): "Der Auftritt gegen Werder am Sonntag war erschreckend, vielleicht auch eine Konsequenz der letzten, spielerisch eher ausbaufähigen Auftritte."
In seiner "Kicker"-Kolumne fügte er an: "Aber die Bayern sind immer noch die Bayern. Sie haben es ja auch im vergangenen Mai irgendwie noch geschafft."
FC-Bayern-Boss Dreesen stellt in Sachen Abwehr einen Neuzugang in Aussicht: "Wir werden keinen Blödsinn machen und nichts Unvernünftiges machen." Man sei an "dem einen oder anderen Spieler" bereits dran.
Titelfoto: Christof STACHE/AFP