Effenberg sieht Kahn und Salihamidzic beim FC Bayern nicht in Gefahr
München/Berlin - Ex-Bayern-Profi Stefan Effenberg (54) geht trotz des Ausscheidens in der Champions League und im DFB-Pokal fest davon aus, dass Oliver Kahn (53) und Hasan Salihamidzic (46) auch in der kommenden Saison den FC Bayern München anführen werden.
"Aber über die Werte, für die der Club steht, sollten sie nachdenken und diskutieren. Man muss sich selbst permanent hinterfragen. Das gilt auch für die Bosse bei Bayern", schrieb der frühere Fußball-Nationalspieler in seiner Kolumne für das Portal "t-online.de".
Die Kritik nach dem Aus in der Königsklasse gegen Manchester City (1:1) sollten Kahn und Salihamidzic nicht einfach so wegwischen.
Beide seien aber "selbstkritisch genug sind, zu wissen, dass sie auch nicht alles richtig gemacht haben", sagte Effenberg.
Aus seiner Sicht geht der neue Trainer Thomas Tuchel (49) trotz der bisher verpassten beiden Titelchancen mit "keinem Makel" in die kommenden Wochen und Monate. Er müsse nun aber zwingend die deutsche Meisterschaft holen.
Vorrang habe jetzt die Zusammenstellung eines besseren und ausgewogeneren Kaders.
Thomas Müller als entscheidende Personalie bei den Bayern
"Die Bayern müssen erkennen, dass sie momentan nicht mehr zur absoluten europäischen Spitze dazugehören und diese Lücke jetzt wieder schnellstmöglich schließen müssen", sagte Effenberg.
Vor allem die Verpflichtung eines echten Stoßstürmers wie früher Robert Lewandowski habe "absolute Priorität": "Dafür muss man tief in die Tasche greifen.
Aber daran darf es auf keinen Fall scheitern, auch wenn die Ablöse in einen sehr hohen Bereich geht und die 100-Millionen-Marke dabei überschritten werden muss."
Eine entscheidende Personalie ist für Effenberg Thomas Müller (33). "Er ist mit das Gesicht des FC Bayern. Die Frage ist allerdings, wie er mit seiner Rolle zurechtkommt und was seine Rolle ist?", sagte Effenberg über den mittlerweile 33-Jährigen.
Vielleicht seien acht Offensivspieler einfach zu viele: "Das bringt immer Unzufriedenheit und Diskussionsstoff mit sich, wie zum Beispiel bei Thomas Müller, der in beiden Spielen gegen City nur von der Bank kam."
Titelfoto: Montage: Angelika Warmuth/dpa + Ina Fassbender / AFP