BVB gegen Bayern: Zwischen Sané-Frage, Signalwirkungen und Chelsea-Spicker
München - Es klingt fast wie ein Plot aus der Serie "Ted Lasso": Ein Fußball-Trainer wird von seinem Verein gefeuert, mit dem er gegen den dominierenden Club nicht ankam, geht ins Ausland und als nach Jahren sein Ex-Team an der Spitze liegt, kommt er zurück, um mit dem Angstgegner von einst zurückzuschlagen - und zum Einstand treffen die beiden aufeinander.
Anders als bei "Ted Lasso" in der Premier League passiert jedoch genau das am Samstag in der Bundesliga, wenn der FC Bayern München und sein neuer Coach Thomas Tuchel (49) auf dessen Ex-Mannschaft, dem amtierenden Spitzenreiter Borussia Dortmund trifft.
Zugegeben, optisch und charakterlich hat Tuchel wohl wenig mit dem namensgebenden Charakter aus der Apple-Serie gemeinsam. Dennoch schaut die Bundesliga-Welt am heutigen Samstagabend ab 18.30 Uhr ganz besonders auf die Allianz Arena.
Einen Punkt trennen die beiden Top-Teams der Bundesliga aktuell. Und Tuchel zeigt sich kampfbereit, spricht von einem Spiel mit Signalwirkung.
Doch auch die Borussen, die ihr Chance wittern, das zehnjährige Meisterschafts-Abo der Bayern zu beenden, zeigen sich gewappnet für den Titelkampf.
Dortmunds Trainer Edin Terzic (40) hat sich in der Vorbereitung stark mit der Premier League beschäftigt - speziell mit den Partien von Tuchels letztem Verein, dem FC Chelsea.
Lothar Matthäus hätte kein Problem mit einem BVB als Meister
"Davon habe ich zwei Spiele komplett geschaut, um da vielleicht das ein oder andere, was jetzt in ihre Situation passen würde, vorherzusehen", so Terzic, der Tuchel als einen "der besten Trainer im europäischen Fußball der letzten Jahre" bezeichnet. Mit den Londonern gewann der neue Bayern-Trainer die Champions League.
Doch genau diese Vorherrschaft der Münchner sorgt inzwischen auch unter den eigenen Anhängern für eine gewisse Müdigkeit.
So hätte Ex-Bayern-Star Lothar Matthäus (62) kein Problem damit, wenn der BVB die Meisterschale am Ende in den Himmel ragt: "Das wäre schön für die Bundesliga. Es würde auch bei Bayern mal wieder was Neues passieren", sagte er gegenüber der Deutschen Presseagentur.
Freilich will der neue Coach in München dagegen halten. Personell kann Tuchel schon mal aus dem Vollen schöpfen: "Diese Woche waren alle am Start, jeder wollte sich zeigen." Auch der Offensivspieler Leroy Sané (27) durfte sich Hoffnungen machen, beim ewig jungen Klassiker am Anpfiff auf dem Platz zu stehen.
Wie das Zusammentreffen der beiden Top-Teams endet, sehen wir am Samstagabend, ab 18.30 Uhr (Sky).
Titelfoto: MICHAELA REHLE / AFP