Bei Thomas Müller "scheppert es oben in der Birne", Eberl gratuliert Konkurrenz zur Primus-Premiere
München - Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesliga steht der 1. FC Heidenheim an der Tabellenspitze. Da gratuliert selbst Bayerns Sportvorstand Max Eberl (50).
Allerdings: "Wer nach dem zweiten Spieltag Tabellenführer ist, ist nicht so entscheidend", so der 50-Jährige.
Dennoch haben man sich diese Premiere als zwischenzeitiger Primus verdient. Indirekt lobt er damit jedoch auch einen Mann aus den eigenen Reihen.
Heidenheims Bayern-Leihgabe Paul Wanner (18). In der Serie von fünf Siegen in den ersten fünf Pflichtspielen hatte er viermal das Netz zappeln lassen.
Sein brasilianischer Team-Kollege Leonardo Scienza (25) habe ihm bereits den Spitznamen "Paulinho" gegeben. Nach den ersten beiden Bundesliga-Spieltagen sind bislang drei Mannschaften mit voller Tabellen-Punktzahl geblieben: Spitzenreiter Heidenheim, der FC Bayern München und RB Leipzig.
Doch nicht nur die Leihgaben werden in der bayerischen Landeshauptstadt gefeiert – ein Mann steht nach diesem Spieltag ganz besonders im Mittelpunkt: Thomas Müller (34). Seit Sonntag alleiniger Rekordhalter, was die Einsätze für "die Roten" betrifft.
Müller über 150. Treffer: "Da haut es die Hormone durcheinander"
Mit seinem 710. Spiel im Trikot der Bayern hatte er den bisherigen Rekordhalter – Kult-Torwart und Sepp "Die Katze von Anzing" Maier (80) – überholt. Und sich selbst in seinem 475. Bundesligaspiel mit seinem 150. Treffer belohnt.
Das Tor ist ihm dabei tatsächlich wichtiger, als diese Einsatz-Bestmarke: "Rekorde sind mir nicht so wichtig", so der 34-Jährige, dessen Vertrag nach dieser Saison endet.
Seinen Treffer am Sonntag beim 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg ordnete er selbst unter seine persönlichen Top-Ten-Tore ein: "Da scheppert es da oben in der Birne. Da haut es die Hormone durcheinander." Er wurde von den Zuschauern nach dem Spiel "auf den Zaun" gerufen – und stieg daraufhin auch zu den Anhängern in den Fan-Block um zu feiern.
"Man spricht immer von Gerd Müller und Sepp Maier, von Uli Hoeneß und solchen Größen. Thomas Müller ist in diesem Reigen zu nennen", gratulierte ihm auch Sportchef Eberl. Er bezeichnete Thomas Müller als "eine Ikone".
Müller selbst sehe ganz entspannt in die Zukunft mit dem FC Bayern: "Für mich braucht noch kein Ende in Sicht zu sein. Wie ich drauf bin, damit bin ich sehr zufrieden."
Allerdings gibt der 34-Jährige auch zu: "Der Körper wird weniger." Das hindere ihn aber nicht daran, weiter "ständig auf Fortbildung" zu sein.
Titelfoto: Lukas Barth-Tuttas/AFP