Bayern-Boss Eberl reicht's: Diesen Spruch lässt er über Nerv-Experte Didi Hamann ab
München - Er ist der Erste, der den Mund aufmacht oder die Finger glühen lässt, wenn es bei einem Fußball-Klub nicht läuft. Jetzt hat der erste Boss die Nase gestrichen voll. Max Eberl (51), Sportvorstand vom FC Bayern München, hat sich am Samstag Experte Didi Hamann (51) vorgeknöpft.
Auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Kracher am Sonntag (17.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt kam nach rund einer Viertelstunde die Frage von Journalist Dirk Adam (51, Sports Illustrated), wie Eberl die Kritik an Stürmer Harry Kane (31) beurteile.
Da platze dem 51-Jährigen der Kragen. "Didi Hamann ist wie ein Tinnitus im Ohr, der kommt alle drei Tage hoch", sagte er kurz und schmerzlos.
Das amüsierte vor allem Bayerns Medienchef Dieter Nickles (61), der das Schweigen nach der knackigen Antwort nutzte und laut lachend sagte: "Jo, habt ihr's alle gehört?"
Damit war die Fragerunde beendet. Trainer Vincent Kompany (38) und Eberl zogen mit einem Lächeln von dannen.
Hamann hatte nach der ersten Niederlage unter dem neuen Trainer gleich mehrfach scharf geschossen.
Zunächst knöpfte er sich direkt nach der 0:1-Niederlage bei Aston Villa bei Sky Austria Torhüter Manuel Neuer (38) vor, den er mit seinem Patzer zum Schuldigen der Pleite auserkoren hatte.
Didi Hamann ging in seiner Kolumne für Sky auf Harry Kane los
Dann ging er in seiner Kolumne für den Sender auch auf Kane los. "Ich habe schon nach der EM im Sommer gesagt, dass er den Beweis noch schuldig ist, die 100 Millionen wert zu sein, auch wenn er letztes Jahr über 30 Tore geschossen hat", schrieb Hamann.
Der ehemalige DFB-Auswahlspieler, der 59 Mal für die deutsche Nationalmannschaft auflief, legte nach: "Er wurde nicht geholt, um gegen Darmstadt einen Hattrick zu erzielen. Er wurde geholt, um gegen Leverkusen und Aston Villa ein Tor zu machen und im Viertelfinale der Champions League zu treffen. Das hat er bislang nicht getan. Ich bleibe beim Stürmerstar aber weiter skeptisch."
In Frankfurt kann der Engländer Hamann mit Toren den Mund stopfen. Seit Beginn seines Engagements in München wird über seinen Titel-Fluch gesprochen, denn Kane hat in seiner Karriere tatsächlich noch NICHTS gewonnen.
In zwölf Jahren blieb er bei Tottenham Hotspur ohne Titel und auch mit der englischen Nationalmannschaft ging er stets leer aus. In der vergangenen Saison setzte sich das bei den Bayern mit den verpassten Erfolgen in Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League fort.
Titelfoto: Bildmontage: Lukas Barth/dpa, Sven Hoppe/dpa