Aufregung um Bayern-Ausgleich gegen BVB: Hätte Schiedsrichter Jablonski abpfeifen müssen?

Dortmund - In der 85. Minute erzielte Jamal Musiala (21) den Ausgleich zum 1:1-Endstand beim Bundesliga-Spitzenspiel am Samstagabend zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern. Doch: Hätte der Treffer überhaupt zählen dürfen?

Niklas Süle (29, r.) wurde unmittelbar vor dem Gegentreffer von einem Ball im Gesicht getroffen.
Niklas Süle (29, r.) wurde unmittelbar vor dem Gegentreffer von einem Ball im Gesicht getroffen.  © INA FASSBENDER / AFP

Denn nur wenige Sekunden bevor Musiala erneut per Kopf zuschlug, hatte BVB-Verteidiger Niklas Süle (29) einen Freistoß von Leroy Sane (28) mitten ins Gesicht bekommen. Der 1,95 Meter große Defensivmann ging anschließend zu Boden und hielt sich die Hände vors Gesicht.

Während die Dortmunder reklamierten, spielten die Münchner weiter und trafen nach einer Flanke von Michael Olise.

Bayern-Coach Vincent Kompany sah "kein Problem" bei der Szene, wie er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte. "Es geht alles so schnell, und man kann nicht immer sofort aufhören (abpfeifen, Anm. d. Red.). Ich habe 16 Jahre Fußball gespielt, ich habe die Regeln auch gut verstanden. Man kann immer versuchen, das zu nutzen. Das ist kein Vorwurf oder Kritik. Aber in so einer Aktion kann man nicht aufhören", erklärte der ehemalige Verteidiger.

Rotsünder Neuer nach Bayern-Pokal-Aus: "Auf Platz schon entschuldigt"
FC Bayern München Rotsünder Neuer nach Bayern-Pokal-Aus: "Auf Platz schon entschuldigt"

Sein Trainer-Kollege Nuri Sahin (36) sah das naturgemäß ein wenig anders: "Ich kenne die Regel so, dass das Spiel abgebrochen oder unterbrochen wird, wenn jemand im Gesicht getroffen wird."

Eine klare Fehlentscheidung sah der BVB-Coach aber auch nicht. "Ich habe den Schiedsrichter gefragt, warum er nicht abgepfiffen hat, wenn der Ball im Gesicht ist. Er hat es mir dann erklärt, damit hat sich die Sache erledigt", so der Ex-Mittelfeldmann.

FC Bayern mit spätem Ausgleich gegen BVB: Schiedsrichter Jablonski erklärt seine Entscheidung

Schiedsrichter Sven Jablonski (34) stellte sich nach der Partie den Kameras. (Archiv)
Schiedsrichter Sven Jablonski (34) stellte sich nach der Partie den Kameras. (Archiv)  © RONNY HARTMANN / AFP
Jamal Musiala (21, r.) erzielte den Ausgleich per Kopf.
Jamal Musiala (21, r.) erzielte den Ausgleich per Kopf.  © INA FASSBENDER / AFP

Auch Nico Schlotterbeck (25) hing sich nicht an der Szene auf. "Er (Schiedsrichter Sven Jablonski, Anm. d. Red.) hat gesagt, dass es für ihn keine schwere Verletzung war. Er hat heute insgesamt super gepfiffen. Ich hätte in dieser Situation abgepfiffen. Im Endeffekt war es nicht entscheidend, dass Jamal so frei ist, weil Niki (Süle, Anm. d. Red.) da am Boden liegt."

Auch Schiedsrichter Sven Jablonski (34) erklärte seine Entscheidung nach der Partie am Sky-Mikrofon. "Es war ein Schuss auf das Tor. Da muss man auch erstmal schauen, ob er den Ball mit der Hand abwehrt. Es war eine wichtige Szene", sagte der Unparteiische.

"Der Schuss wird abgewehrt und dann folge ich dem Ball, weil es unmittelbar danach weitergeht und unmittelbar danach ein Tor erzielt wird. Ich habe auf Tor entschieden und war mir nicht sicher, ob eine schwere Kopfverletzung vorlag."

Ärger für Bayern-Star Sané nach Ellbogenschlag? Entscheidung des DFB ist gefallen!
FC Bayern München Ärger für Bayern-Star Sané nach Ellbogenschlag? Entscheidung des DFB ist gefallen!

Eine klare Fehlentscheidung kann man Jablonski jedenfalls nicht vorwerfen. Daher griff auch der VAR nicht ein. Zudem sprach die Statistik Bände: 14:7 Torschüsse und 68:32 Prozent Ballbesitz ließen keine Zweifel an der Bayern-Dominanz im Spitzenspiel.

Titelfoto: INA FASSBENDER / AFP

Mehr zum Thema FC Bayern München: