4:2-Sieg dank Joker Musiala: FC Bayern baut Tabellenführung aus

Von Klaus Bergmann

München - Der FC Bayern hat seinen großen Pokal-Frust nur mühsam abgeschüttelt – und dafür brauchte der Bundesliga-Primus einmal mehr die Brillanz von Jamal Musiala.

Jamal Musiala (v.l.), Min-Jae Kim, Torschütze Leon Goretzka und Alphonso Davies feiern den vierten Treffer der Bayern.  © Sven Hoppe/dpa

Der Fußball-Nationalspieler wurde von Trainer Vincent Kompany bei einem am Ende turbulenten 4:2 (1:0) gegen den 1. FC Heidenheim 50 Minuten geschont und war dann doch der entscheidende Mann.

Nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung für Kapitän Thomas Müller zog Musiala mit dem Ball am Fuß unwiderstehlich los, schoss und jubelte (56.). Der Ball schlug im linken unteren Eck ein. In der Nachspielzeit schlug der 21-Jährige dann noch mal zu.

Der eingewechselte Leon Goretzka hatte vor 75.000 Zuschauern zuvor das dritte Münchner Tor erzielt (84.). Dayot Upamecano köpfte vor der Pause das 1:0 nach einer Ecke von Joshua Kimmich (18.).

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Die hauptsächlich verteidigenden Heidenheimer kamen zweimal nach schlechtem Abwehrverhalten der Bayern durch Mathias Honsak (50.) und Niklas Dorsch (85.) zurück.

Ohne den verletzten Torjäger Harry Kane und Torwart Manuel Neuer (Rippenbeschwerden) reichte es für die Bayern dank Musiala am Tag vor der Mitgliederversammlung an diesem Sonntag für einen Arbeitssieg.

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Rotation als Reaktion: Kompany bringt "frische Jungs"

Der Joker, der pausieren sollte: Mit seinen beiden Treffern schoss Jamal Musiala zum Erfolg.  © Sven Hoppe/dpa

"Wir wissen, was unsere Aufgabe ist. Die Mannschaft ist mental auch sehr stark", sagte Bayern-Trainer Vincent Kompany vor Spielbeginn bei Sky.

Für eine positive Reaktion auf das bittere 0:1 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen mit der Roten Karte für Kapitän Neuer setzte er anfangs auf Rotation. Fünf Neue bot Kompany auf, "frische Jungs", wie er sagte.

Darunter waren Startelf-Rückkehrer Aleksandar Pavlovic im Mittelfeld und Startelf-Debütant Daniel Peretz, der wie im Pokal Neuer ersetzte. Der Israeli blieb im Tor weitgehend arbeitslos, die Gegentore konnte er nicht verhindern.

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Das Spiel war größtenteils ein Anlaufen der Bayern gegen einen Heidenheimer Abwehrblock, der nicht zerbröselte. Was auch an Leroy Sané lag, der auffällig spielte, mehrmals mit Fuß und Kopf abschloss.

Aber der Nationalspieler ließ nicht zum ersten Mal die Effektivität vermissen, die Torjäger Kane oder den diesmal als Joker stechenden Musiala auszeichnet.

Ein Bayer bei Heidenheim: Wanner kann nicht aufspielen

Mit seinem ersten Treffer eröffnete Dayot Upamecano (r.) die Torjagd der Bayern – die erst nach der Pause Fahrt aufnahm.  © Sven Hoppe/dpa

Letzterem gönnte Kompany zumindest teilweise eine Pause. Der 21-Jährige sei nach der anstrengenden Topspielwoche gegen Paris Saint-Germain, Dortmund und Leverkusen "ganz müde" gewesen, begründete Kompany.

So fiel der reizvolle Youngster-Vergleich Musiala gegen Paul Wanner erstmal aus. Musiala gewann ihn dann aber noch.

Der 18-jährige Wanner, von Bayern an Heidenheim ausgeliehen, wollte in der ausverkauften Allianz Arena gerne sein großes Können präsentieren. Aber daraus wurde nichts: Der feine Techniker war fast nur mit Defensivaufgaben in der eigenen Hälfte beschäftigt.

Nach 64 Minuten war Schluss für Wanner. Heidenheims Coach Frank Schmidt hatte vorher extra mit dem Youngster über die besondere Spiel-Konstellation in München gesprochen.

"Der Paul ist 18. Was auf diesen jungen Menschen einprasselt, ist Wahnsinn." Ob Wanner ein Musiala wird, muss sich zeigen.

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