Klubboss stinksauer: Bundesliga-Duo erlebt Flughafen-Albtraum!

Johannesburg (Südafrika) - Einreise-Wirbel beim FC Augsburg! Vergangene Woche ging es für die meisten Fuggerstädter ins Trainingslager nach Südafrika, allerdings nicht für die beiden Kroaten Kristijan Jakic (27) und Nediljko Labrovic (24). Statt auf dem Platz landeten sie plötzlich - und fälschlicherweise - im Netz der Behörden. FCA-Boss Michael Ströll (40) ist vom Umgang mit seinen Schützlingen gar nicht begeistert.

Kristijan Jakic (27) durfte mit seinen Kollegen nicht ins Trainingslager reisen.
Kristijan Jakic (27) durfte mit seinen Kollegen nicht ins Trainingslager reisen.  © Tom Weller/dpa

An ihren Aufenthalt im Flughafen von Johannesburg werden sich die zwei Bundesligaprofis sicherlich noch eine Weile erinnern. Von dort aus sollte es eigentlich weiter nach Mbombela gehen, aber die südafrikanische Einreisebehörde hatte im Fall von Jakic und Labrovic etwas dagegen.

Das Betreten des Staatsgebietes wurde ihnen untersagt, plötzlich fanden sich der Sechser und der Keeper in einem kleinen Raum ohne Verbindung zur Außenwelt wieder, wo das Duo stundenlang ausharren musste. Nur Ströll stand ihnen unterstützend zur Seite.

"Beide haben es anfangs mit Humor und insgesamt sehr gefasst aufgenommen", erzählte Augsburgs kaufmännischer Geschäftsführer im Interview mit dem Kicker.

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Aufgrund eines Systemfehlers waren die kroatischen Nationalkicker im Visa-Verfahren als Nigerianer markiert worden, beheben ließ sich der Fauxpas offenbar nicht so leicht.

"Ich konnte nicht verstehen, dass man mit den Menschen der Einwanderungsbehörde nicht reden konnte, unsere Argumente nicht gehört wurden, unsere Unterlagen nicht interessierten", so Ströll weiter.

Kristijan Jakic und Nediljko Labrovic haben es immer noch nicht ins Trainingslager geschafft

FCA-Geschäftsführer Michael Ströll (40) kritisierte den Umgang mit seinen Profis bei der missglückten Einreise nach Südafrika.
FCA-Geschäftsführer Michael Ströll (40) kritisierte den Umgang mit seinen Profis bei der missglückten Einreise nach Südafrika.  © Christian Kolbert/dpa

"Mit der Art und Weise des Umgangs habe ich ein Problem", beklagte der 40-Jährige. "Ich bin es nicht gewohnt, so mit Menschen umzugehen."

Irgendwann habe der langwierige Prozess dann doch an den Spielern genagt, denn eine Lösung wollte sich einfach nicht finden lassen. Am Ende mussten die Akteure sogar noch 50 Euro für die Nutzung des Warteraumes im Flughafen zahlen und eine Rückreise nach Dubai aushandeln. Sonst hätten Jakic und Labrovic nämlich in ihrer bezahlten Zelle übernachten müssen.

Zumindest das blieb ihnen erspart, gemeinsam mit Ströll ging es schließlich zurück ins Emirat. Wann das Duo endlich zu den Kollegen darf, ist allerdings noch unklar. Der Klub arbeite an einer Lösung.

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Das erste Testspiel haben die beiden Augsburger jedenfalls schon verpasst, am Samstag gewann die Mannschaft von Coach Jess Thorup (54) mit 2:1 gegen den Young Africans SC.

Trotzdem stellte der FCA-Boss klar, dass der ärgerliche Zwischenfall keineswegs sinnbildlich für Südafrika und die Menschen des Landes stehe: "Es war nur die Immigration. Überall sonst sind die Leute hier nett, herzlich und hilfsbereit."

Titelfoto: Bildmontage: Tom Weller/dpa, Christian Kolbert/dpa

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