Wollitz gibt Fehler zu und stellt Kapitänsregel infrage: "Aus Fußballern keine Roboter machen"
Cottbus - Cottbus-Coach "Pelé" Wollitz (59) hat nach seiner Roten Karte gegen Arminia Bielefeld den Umgang mit seiner Person und den Sinn der Kapitänsregel kritisiert, aber auch eigene Fehler zugegeben.
Dieser Feldverweis tut weh! Energie Cottbus muss im Freitagsspiel gegen Dynamo Dresden auf seinen Trainer Claus-Dieter Wollitz verzichten. Der 59-Jährige gab sich auf der Pressekonferenz vor dem großen Derby reumütig.
Er habe "Fehler" gemacht. Der erfahrene Übungsleiter habe nicht gewusst, dass künftig auch Trainern der Dialog mit Schiedsrichtern untersagt sei. Stichwort: Kapitänsregel.
Jedoch störe ihn der Umgang von einigen jungen Schiedsrichtern mit Trainern im Allgemeinen.
Wollitz: "Er hat zu mir gesagt: 'Hau ab!' Daraufhin habe ich gesagt: 'Wie bitte?'", schildert der Trainer den Dialog mit Schiedsrichter Tom Bauer (27).
Der Übungsleiter hatte erst Gelb und anschließend Glattrot gesehen. Im Anschluss des Spiels habe Wolllitz drei beleidigende anonyme Kommentare geschickt bekommen.
Energie Cottbus muss gegen Dynamo Dresden auf Claus-Dieter Wollitz verzichten
Doch der impulsive Wollitz prangert auch grundsätzlich den Sinn der neuen Regel an: "Man sollte aus Fußballern keine Roboter machen [...] ich finde diese Emotionen gehören auf den Fußballplatz."
Wollitz wurde vom DFB für ein Meisterschaftsspiel gesperrt. Das bedeutet, dass er sein Team gegen Dynamo nicht betreuen darf.
Ob Wollitz diesem Umstand bedauere: "Mich schmerzt jetzt viel mehr das Klischee [...] aber ich habe den Fehler gemacht und habe dafür zu sorgen, dass der Fehler nicht wieder vorkommt."
Er wird am Freitag von der Tribüne aus zuschauen, zumindest dort darf er seinen Emotionen freien Lauf lassen. Wollitz spricht von einer guten Kommunikation mit Dynamo und davon, dass er "in Dresden noch nie ein Problem gehabt" habe.
Statt Wollitz werden seine Assistenten Jonas Hildebrandt (27, in der Vorsaison noch Abwehrchef) und Tobias Röder (26) das erste Derby seit über acht Jahren von der Seitenlinie begleiten.
Titelfoto: Sebastian Räppold/Matthias Koch/dpa