Was ist nur mit Energie Cottbus los? Deshalb klemmt die Säge
Cottbus - Sechs Niederlagen aus den jüngsten neun Liga-Spielen - bei Energie Cottbus zeigt die Formkurve nach unten. TAG24 nennt die Gründe, warum die Säge klemmt.

Der Drive ist weg: Energie bekannte sich erst spät zum Aufstieg, im Nachhinein laut Wollitz ein Fehler. Das Überraschungsteam schafft es seitdem nicht mehr zuverlässig, die "Basics" abzurufen, kommt nicht an sein Limit.
Viele Spieler wirken kraftlos oder verkopft, sind mit sich selbst beschäftigt. Dazu schleppt Energie viele angeschlagene Akteure durch die vergangenen Wochen.
Die Gegner haben das Cottbuser Offensivsystem entschlüsselt: Viele Mannschaften haben sich auf Energie eingestellt, bieten wenig Räume in der Tiefe. Der FCE schafft es selten, einen massiv stehenden Gegner druckvoll zu bespielen. Drei der jüngsten vier Tore fielen nach Elfmetern.
Energie ist anfällig nach Kontern: Keine neue Erkenntnis, doch die Tempodefizite werden erst jetzt richtig sichtbar, weil Cottbus förmlich überrannt wird und daraus Gegentore resultieren. Gegen 1860 München (1:5) und die BVB-Bubis (1:4) musste Energie jeweils zwei Treffer nach dem Muster schlucken.
Außerdem scheint die Superkraft von Elias Bethke (22) im Eins-gegen-Eins neutralisiert. Neuerdings überlupfen die gegnerischen Angreifer den Cottbus-Keeper, der bis dato regelmäßig solche Situationen vereitelte.
Energie Cottbus hat diese Saison noch kein Spiel nach Rückstand gewonnen

Das erste Tor entscheidet: Die Lausitzer haben diese Saison erst zwei Pünktchen nach Rückstand geholt - das ist der schlechteste Wert der 3. Liga. Allein in den jüngsten neun Partien lag Energie sechsmal hinten und ging stets leer aus.
Zum Vergleich: Der kommende Gegner Viktoria Köln hat nach Rückstand starke 19 Zähler eingefahren.
Individuelle Fehler und Kopfkino: Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit sind weg, der Aufstiegsplatz auch - der Kopf fängt an zu arbeiten. Besonders problematisch wird es, wenn das erste Gegentor aus einem individuellen Fehler resultiert.
So geschehen gegen Essen und in Dortmund, als sich Energie Schnitzer im Aufbauspiel leistete und den Gegner einlud. Beim 0:2 ließ selbst ein erfahrener Hase wie Timmy Thiele (33) seinen Gegenspieler einfach laufen.
Hinzu kommen die Vertragsspielchen und die ungeklärte Zukunft einiger Akteure, die diese Themen laut Wollitz mit nach Hause nehmen würden.
In der Form wird es schwer, noch das "Historische" (O-Ton Wollitz) zu schaffen.
Titelfoto: Imago / Jan Huebner