Trubel im Brandenburg-Pokal: Halbfinale muss aus Sicherheitsgründen verlegt werden!

Krieschow - Eigentlich sollte am Ostersamstag das Halbfinal-Duell des Brandenburger Landespokals zwischen dem VfB Krieschow und Energie Cottbus steigen. Daraus wird nichts, Termin und Spielort hängen angesichts von Sicherheitsbedenken in der Schwebe.

Rassiges Duell: Es kommt dieses Jahr im Brandenburger Landespokal-Halbfinale zur Wiederauflage des Finals von 2022 zwischen Energie Cottbus und dem VfB Krieschow.
Rassiges Duell: Es kommt dieses Jahr im Brandenburger Landespokal-Halbfinale zur Wiederauflage des Finals von 2022 zwischen Energie Cottbus und dem VfB Krieschow.  © IMAGO / Matthias Koch

Als am Freitag vor einer Woche der Fußball-Landesverband Brandenburg (FLB) eine Pressemitteilung herausgab, zeichnete es sich bereits ab: Das für Ostersamstag geplante Cottbuser Pokal-Halbfinale wird nicht planmäßig stattfinden können.

Der Grund: Sicherheitsbedenken der Polizei. Dabei ist nicht nur die Einsatzbereitschaft der Beamten am Ostersamstag ein Problem. Denn zwischen den beiden Klubs herrscht dicke Luft!

Dazu muss man wissen, dass Krieschow - ein Ort der Gemeinde Kolkwitz - nur 14 Kilometer von Cottbus entfernt liegt. Und die Klubs mittlerweile eine ausgeprägte Rivalität pflegen.

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Das war nicht immer so, denn Krieschow galt lange als Auffangbecken für ehemalige Profis von Energie Cottbus, denen der ganz große Sprung nicht gelang und die und jetzt einem geregeltem Beruf oder einer Ausbildung nachgehen.

Doch der Emporkömmling will mehr: Raus aus dem Schatten des großen Nachbarn treten. Seit einiger Zeit gibt es ein Hauen und Stechen um Sponsoren und Spieler.

Und auch sportlich hat der "Dorfklub" große Sprünge gemacht, spielt in der zweiten Saison hintereinander um den Aufstieg in die Regionalliga Nordost mit. Also der Liga, in der Ex-Bundesligist Energie Cottbus seit vier Jahren festhängt.

Tumulte im Brandenburger Landespokalfinale 2022 zwischen Energie Cottbus und dem VfB Krieschow

Cottbus-Trainer Pelé Wollitz (57) trat rund um das Pokalfinale 2022 als großer Kritiker des Austragungsortes auf.
Cottbus-Trainer Pelé Wollitz (57) trat rund um das Pokalfinale 2022 als großer Kritiker des Austragungsortes auf.  © Picture Point / Gabor Krieg

Zum großen Knall kam es vergangenen Mai im Brandenburger Pokalfinale: Angestachelt von der Aussicht, Energie Cottbus die Vorherrschaft in Brandenburg streitig zu machen, mobilisierte der VfB Krieschow das ganze Dorf.

Der Final-Spielort, das Werner-Seelenbinder-Stadion in Luckenwalde, platzte angesichts von 2832 Zuschauern aus allen Nähten. Während des Spiels kam es zu zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen beiden Lagern, nach Abpfiff folgte ein Platzsturm der Energie-Fans, Cottbus hatte das Finale mit 2:0 für sich entschieden.

Was Energie-Trainer Pelé Wollitz (57) an dem Tag nicht beruhigte, er teilte im großen Stil gegen den Verband aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen aus.

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Seitdem ist das Verhältnis Krieschow, Cottbus und FLB äußerst angespannt, was sich in der hitzigen Debatte um den Spielort des diesjährigen Pokal-Halbfinales zeigte. Gastgeber Krieschow wollte im eigenen Sportpark spielen, welcher eher einem aufgehübschten Kreisliga-Sportplatz entspricht. Cottbus meldete Bedenken mit Blick auf die Fan-Trennung an, die die Polizei teilte und das vorgelegte Sicherheitskonzept ablehnte.

Deswegen wird schon seit Tagen nach einem alternativen Spielort gesucht. Zur Diskussion stehen Frankfurt/Oder, was eine Niederlage für den gesamten Lausitzer Fußball bedeuten würde. Oder eben das Stadion der Freundschaft von Energie Cottbus.

Sollte zu Beginn der kommenden Woche die Wahl auf Letzteres fallen, dürfte das dem VfB Krieschow alles andere als schmecken.

Titelfoto: Bildmontage: Imago / Matthias Koch

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