Regionalliga Nordost: Entscheidet sich im Fernduell die Meisterschaft?
Cottbus - Im Fernduell der Regionalliga Nordost am Sonntag könnte zugunsten von Energie Cottbus die Meisterschaft entschieden werden. Kontrahent Rot-Weiß Erfurt will genau das verhindern.
Entscheidung vertagt! Das war das Ergebnis des Gipfeltreffens der Regionalliga Nordost zwischen Energie Cottbus und Rot-Weiß Erfurt am vergangenen Samstag. Das 1:1 hielt die Erfurter im Meisterrennen am Leben, wenngleich der Konkurrent aus Cottbus nun endgültig alles selbst in der Hand hat.
Dabei kommt es am Sonntag zum Fernduell, denn im Gegensatz zu den oberen drei Profiligen hat der NOFV alle Partien des vorletzten Spieltags zeitgleich angesetzt.
Mit Blick auf den packenden Titelkampf eine gute Entscheidung, die sich auch der MDR angenommen hat. So werden ab 13 Uhr in der Konferenz (im TV und als Livestream) die Partie der Cottbuser gegen Babelsberg 03 und das Heimspiel der Erfurter gegen Chemie Leipzig übertragen.
Hochspannung auf der heimischen Couch oder im Stadion mit Liveticker der Parallelbegegnung ist für alle Cottbus-Sympathisanten und Erfurt-Anhänger garantiert.
Denn die Konstellation ist denkbar einfach: Wenn Cottbus gewinnt, sind sie angesichts vier Punkten Vorsprung sofort Meister. Bei einem Remis oder gar Niederlage kann Erfurt durch einen Sieg wieder herankommen. Gewinnen die Thüringer indes nicht, ist der Meisterkampf zu 99 Prozent entschieden.
Energie Cottbus weiter im Euphorie-Modus, Stimmungslage bei Rot-Weiß Erfurt "wieder positiv"
In der Lausitz geht man indes fest von einem Sieg aus, bis Freitagmorgen waren für das Brandenburg-Duell gegen die Filmstädter bereits mehr als 9000 Tickets verkauft. Den Zuschauerrekord dieser Saison, als vergangenen Samstag 18.674 Fans ins Stadion der Freundschaft pilgerten, werden die Cottbuser zwar nicht erneut brechen. Dennoch rechne man mit einer fünfstelligen Kulisse.
Zumal der Gegner SV Babelsberg heißt und Aufeinandertreffen der beiden größten Brandenburger Fußballvereine immer Emotionen garantieren. Sportlich betrachtet schlugen die Lausitzer die Filmstädter diese Saison in Liga und Länderpokal zweimal (1:0 & 2:1).
Trainer Claus-Dieter Wollitz (57) betont gegenüber dem rbb: "Es gilt, jetzt aus eigener Kraft das Spiel zu entscheiden und Meister zu werden." Auch im Hinblick auf das gute Gefühl vor den wahrscheinlich anschließenden Aufstiegsspielen.
In Thüringens Landeshauptstadt war nach dem späten Ausgleich (84. Minute) in Cottbus die Stimmung selbstredend gedrückt. Doch Erfurt-Coach Fabian Gerber (43) betonte gegenüber Sport im Osten: "Natürlich waren wir erstmal enttäuscht. Aber im Laufe der Woche haben wir das Spiel analysiert. Die Stimmung ist wieder positiv."
Will Erfurt noch ein Wörtchen in der Meisterfrage mitreden, müssen sie ihre riesen Gelegenheiten wie gegen die Cottbuser in der 81. Minute, als Samuel Biek (25) nach Ecke nur den Pfosten traf, nutzen. Torjäger Romario Hajrulla (24) könnten zu dem Zweck erstmals nach Verletzung wieder von Beginn an auflaufen.
Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / Gabor Krieg, PICTURE POINT / Gabor Krieg