Pelé Wollitz in Feierlaune: Energie-Ekstase bei Osnabrück-Rückkehr

Osnabrück - Englische Woche in der 3. Liga! Für Trainer Pelé Wollitz (59) war das Gastspiel mit Energie Cottbus beim VfL Osnabrück ein Wiedersehen an alter Wirkungsstätte. So erlebte der einst lila-weiße Messias die Rückkehr an die Bremer Brücke!

Außer Rand und Band: Beim VfL Osnabrück war Pelé Wollitz lange der Heilsbringer schlechthin. (Archivbild aus 2008).
Außer Rand und Band: Beim VfL Osnabrück war Pelé Wollitz lange der Heilsbringer schlechthin. (Archivbild aus 2008).  © Oliver Krato dpa/lnw

Über zehn Jahre wirkte Claus-Dieter Wollitz (59) beim VfL Osnabrück, avancierte zunächst als Spieler zum Publikumsliebling, später als Trainer zum Aufstiegshelden.

Doch im Mai 2013 verließ die Ikone die Bremer Brücke im Unfrieden. Nur einmal, im Jahr 2018 kehrte er mit Cottbus in sein früher heißgeliebtes Stadion zurück.

Und 2024, "kribbelt es da noch?", wollte der MagentaSport-Kommentator von Wollitz vor Anpfiff wissen. Doch der wiegelte ab. "Wirklich nicht [...] ich habe es verarbeitet", so der Kulttrainer.

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Um dann einen scherzhaften Vergleich heranzuziehen: "Es fühlt sich mittlerweile an wie in jedem anderen Stadion auch. Es ist inzwischen elf Jahre her. Wir haben ja auch einen Bundeskanzler, der immer sagt, dass er sich nicht erinnern kann, dabei belassen wir es."

Im Mai 2013 ging ein heimlich aufgenommenes Video des wütenden Wollitz viral. In diesem wetterte er im großen Stil gegen die damalige VfL-Vereinsführung und musste kurz darauf gehen. Für immer.

Claus-Dieter Wollitz sticht mit Energie Cottbus seiner früheren Liebe VfL Osnabrück tief ins Herz

Auf Händen getragen: Nach dem furiosen 5:2-Auswärtssieg feiern die Energie-Spieler ihren Erfolgstrainer.
Auf Händen getragen: Nach dem furiosen 5:2-Auswärtssieg feiern die Energie-Spieler ihren Erfolgstrainer.  © IMAGO / osnapix

Wollitz war in Osnabrück über Jahrzehnte eine Erscheinung, wurde von den Fans in die Jahrhundert-Elf gewählt. Alles Schnee von gestern?

Vor dem Spiel schrieb Wollitz wie selbstverständlich für einen jungen Osnabrück-Fan ein Autogramm, ganz in Vergessenheit ist er doch nicht geraten.

Nach dem Spiel war es vorbei mit der Zurückhaltung. Während Wollitz' Cottbuser Osnabrück aus dessen Stadion schossen und der Trainer ekstatisch jubelte, pfiffen die VfL-Fans ihr Team gnadenlos aus.

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Osnabrück sucht nach dem Fehlstart einen neuen Heilsbringer an der Seitenlinie, der wie Wollitz die Menge anzünden und Glauben vermitteln kann. Der einstige Messias tönte nach Abpfiff: "Wir gewinnen hier hochverdient."

"Darf man sich da ne Büchse aufmachen?" Wollitz reagierte grinsend: "Auch zwei."

Energie Cottbus und sein Cheftrainer können siegestrunken die weite Heimreise antreten. Wobei: Wollitz hat bis heute Familie in Osnabrück und nimmt dafür die 513 Kilometer regelmäßig auf sich.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / osnapix; Oliver Krato dpa/lnw

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