Nicht mal der Trainer hatte ihn aufm Zettel: Wird dieser Youngster zum Trumpf für Energie Cottbus?
Cottbus - Ganze elf Minuten stand Youngster Edgar Kaizer (21) bis zum 33. Spieltag für Energie Cottbus in der 3. Liga auf dem Platz. Doch plötzlich ist das Eigengewächs richtig wichtig.

Als alles verloren schien, warf Pele Wollitz (59) Edgar Kaizer ins kalte Wasser. 0:3 lag Cottbus zur Halbzeit bei den BVB-Bubis zurück. Kaizer stemmte sich als einer der Wenigen gegen die drohende Klatsche.
Den 1:4-Endstand wusste auch er nicht zu verhindern, für einen Platz in der Startelf im nächsten Spiel konnte er sich dennoch empfehlen.
Gegen Viktoria Köln feierte der 1,91 Meter große Innenverteidiger sein Startelf-Debüt in der Liga - und überzeugte beim 1:0-Erfolg auf Anhieb.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel bei der SpVgg Unterhaching lobte Wollitz seinen Newcomer: "So wie er Samstag gespielt hat, hätte er mit Sicherheit verdient, auch schon vorher mal spielen zu dürfen."
Bemerkenswert: Wollitz kreidete sich selbst an, dass er in Kaizers Fall "höchstwahrscheinlich" den richtigen "Zeitpunkt" verpasst habe, um dem Energie-Eigengewächs die Chance zu geben.
Edgar Kaizer ist gebürtiger Brandenburger und stammt aus dem Energie-Nachwuchs

Der Raketenstart des Mannes, der seit 2017 alle Nachwuchsteams bei Energie durchlief, könnte Energie im Saisonfinale den notwendigen Kick geben.
Eine Eigenschaft könnte dabei zum Trumpf im konteranfälligen Cottbuser Spiel werden: Kaizers Schnelligkeit, die ihn von seinen Innenverteidiger-Kollegen unterscheide.
Wollitz attestierte seinem Schützling "sehr gute Sprintwerte", welche "im modernen Fußball unabdinglich" seien.
Auch aus dem Grund wird vorerst kein Vorbeikommen an Kaizer sein, zumal in Dennis Slamar (30) der bisherige Platzhalter weiter verletzungsbedingt (Bänderriss Sprunggelenk) ausfalle.
Da einige Spieler wie Dominik Pelivan (28, muskuläre Probleme), Yannik Möker (25, Sprunggelenk) und Timmy Thiele (33, Knie) leicht angeschlagen seien, fahre Energie mit 22 Akteuren am Freitag-Mittag in Richtung München.
Edgar Kaizer dürfte seinen Platz im Bus sicher haben.
Titelfoto: Imago/Matthias Koch