Erleuchtend oder erschreckend? Cottbus erobert die 3. Liga - Ein paar Chaoten benehmen sich daneben

Aue/Cottbus - Was für ein Abend für Energie Cottbus! Über 1500 Gästeanhänger sahen am Dienstag einem furiosen 3:1-Derbysieg bei Erzgebirge Aue zu - der durch Fan-Verfehlungen am Ende eine negative Note bekam.

Angreifer Timmy Thiele (33, 3.v.r.) stach gegen Aue schon wieder und erlebt derzeit, wie ganz Energie Cottbus, seinen zweiten Frühling.
Angreifer Timmy Thiele (33, 3.v.r.) stach gegen Aue schon wieder und erlebt derzeit, wie ganz Energie Cottbus, seinen zweiten Frühling.  © Robert Michael/dpa

Dieses Ostderby wird in Cottbus so schnell keiner vergessen! Ausgelassen jubelten die Energie-Profis nach Spielschluss vor dem rappelvollen Gästeblock.

Es war das erste Pflichtspiel in Aue für die Lausitzer seit über neun Jahren. Damals verlor Energie mit 0:1 und Trainer Stefan Krämer musste tags darauf gehen.

Ganz anders heute: Cottbus hat mit dem Auftritt seine Rolle als Himmelstürmer der 3. Liga bestätigt! Mit welchem Tempo die Wollitz-Elf Fußball seit Wochen durch die Liga fegt, bereitet den Gegnern Schweißausbrüche wie bei einer Achterbahnfahrt.

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Der Cottbuser Vollgasfußball ist maximal ansehnlich und eindrucksvoll, aber auch riskant. Gerne hätte das Spiel in Aue anstatt 3:1 auch 4:4 enden können, wie Wollitz im Nachgang eingestand.

Doch Energie gelingt im Offensivverbund mit Tolcay Cigerci (29), Maximilian Krauß (27) und Timmy Thiele (33) derzeit praktisch alles und hat mit Elias Bethke (21) den bis dato besten Keeper der Liga zwischen den Pfosten.

Der Cottbuser Fanblock war in der zweiten Halbzeit förmlich entzündet.
Der Cottbuser Fanblock war in der zweiten Halbzeit förmlich entzündet.  © Picture Point/S. Sonntag

Energie Cottbus ist sportlich auf der Überholspur, unbelehrbare Anhänger trüben die Stimmung

Spätestens eine Cottbuser Leuchtrakete in den Auer Fanblock überschritt eine Grenze.
Spätestens eine Cottbuser Leuchtrakete in den Auer Fanblock überschritt eine Grenze.  © Picture Point/S. Sonntag

"Pelé" Wollitz (59) ist in seiner zwölften (!) Saison Trainer von Energie Cottbus, aber nur selten zuvor schwebte ein von ihm trainiertes Team auf einer nicht enden wollenden Erfolgswelle wie dieser Tage.

Umso mehr trüben die negativen Randerscheinungen einen aus Cottbuser wundersamen Abend:

Die immer wiederkehrenden einzelnen Pyrofackeln im Laufe der zweiten Halbzeit empfanden selbst zig Energie-Anhänger im Gästeblock als nervig. Und werden den Verein wieder Geld kosten.

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Negativer Höhepunkt: Eine Leuchtrakete, die ohne Rücksicht auf Menschen kurz vor Spielschluss den Weg in den Auer Heimbereich fand, sorgte für Entsetzen und Verstimmung.

Und warf einen unnötigen Schatten über einen seit Monaten wahrhaft entzündeten Fußballklub aus Cottbus.

Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / S. Sonntag; Robert Michael/dpa

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