"Energie, stark wie nie!" - Fünf Gründe für den Cottbus-Höhenflug

Cottbus - Energie Cottbus hat mit dem 2:0 beim FSV Zwickau am Sonntagnachmittag seinen sechsten Regionalliga-Sieg in Serie gefeiert. Zuletzt gelang dies in der Aufstiegssaison 2017/18. TAG24 benennt die Gründe für die neue Cottbuser Stärke.

Die neue Breite im Cottbuser Kader sorgt dafür, dass Maximilian Oesterhelweg (33, 1.v.l.) öfter nur noch draußen sitzt, während Winterzugang Maximilian Pronichev (26, 2.v.r.) wieder aufblüht.
Die neue Breite im Cottbuser Kader sorgt dafür, dass Maximilian Oesterhelweg (33, 1.v.l.) öfter nur noch draußen sitzt, während Winterzugang Maximilian Pronichev (26, 2.v.r.) wieder aufblüht.  © Picture Point / Gabor Krieg

Neue Tiefe & Breite im Kader: Der FCE hat dank sechs Winter-Zugängen auf mehreren Positionen gleichwertige Alternativen geschaffen, sodass selbst der Ausfall von Kapitän Jonas Hildebrandt (27) zuletzt kaum ins Gewicht fiel.

Ganz im Gegenteil: Zur Halbzeit in Zwickau kam für den noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte befindlichen Abwehrchef in Filip Kusic (27) ein zuvor Langzeitverletzter, der mittels Jobsharing wieder aufgebaut wird.

Niko Bretschneider (24) hat links hinten den Ausfall von Axel Borgmann (29) sportlich vergessen gemacht, Maximilian Krauß (27) ist seit Tag eins neuer Cottbuser Fanliebling.

Im Training gesichtet: Was macht dieser Ex-Chemnitzer bei Energie Cottbus?
Energie Cottbus Im Training gesichtet: Was macht dieser Ex-Chemnitzer bei Energie Cottbus?

Außerdem kommen endlich offensive Impulse von der Bank, Dynamo-Leihgabe Jan Shcherbakovski (22) traf zum 2:0-Endstand. Selbst der von vielen abgestempelte Maxim Pronichev (26) nährt sich seiner Form früherer Tage.

Obwohl prominente Spieler wie Maximilian Oesterhelweg (33) derzeit in die Röhre gucken, präsentiert sich die Truppe geschlossen.

Elias Bethke ist im Tor des FC Energie Cottbus der wieder erstarkte Rückhalt der Vorsaison

Elias Bethke (20) rechtfertige seine Ernennung zum neuen, alten Stammkeeper mit einer Top-Leistung gegen Zwickau.
Elias Bethke (20) rechtfertige seine Ernennung zum neuen, alten Stammkeeper mit einer Top-Leistung gegen Zwickau.  © Picture Point / Gabor Krieg

Mentale Stärke: Nach dem 0:2 in Erfurt hatten viele FCE-Fans bereits einen Abgesang auf die Saison gestartet. Seitdem hat das Team reihenweise Rückstände in Siege umgebogen, gewann gegen Viktoria und den BAK last minute.

Elias Bethke: Die neue, alte Cottbuser Nummer eins ist zwar erst 20 Jahre alt, steht aber nicht im Widerspruch zur mentalen Stärke. Der Keeper präsentierte sich in Zwickau wie ein alter Hase und in der Gala-Form der Vorsaison.

Auch die zunächst fehlende Spielpraxis ist wie weggewischt. Nach seinem Bankplatz in der Hinrunde hat Bethke wieder zu seinem mutigen, offensiven Torwartspiel gefunden.

Dramatik bei Energie Cottbus: Notarzt-Einsatz im Block, dann Tor-Spektakel auf dem Platz
Energie Cottbus Dramatik bei Energie Cottbus: Notarzt-Einsatz im Block, dann Tor-Spektakel auf dem Platz

Wenngleich Energie hinten ein paar Mal Alu-Glück hatte, stand mit Bethke zuletzt zweimal die Null.

Cottbus hat dank Winterzugängen und Siegesserie neue Energie bei den Fans entfacht

Auch in Zwickau waren am Sonntag über 1000 Energie-Anhänger zugegen.
Auch in Zwickau waren am Sonntag über 1000 Energie-Anhänger zugegen.  © Picture Point / Gabor Krieg

Neue Stilmittel: Dem ersten Tor in Zwickau ging ein langer Ball voraus - das war bisher nicht das bevorzugte Stilmittel. Bei der irren Aufholjagd gegen Viktoria Berlin hielten zwei Standards her, um den Rückstand aufzuholen.

Gegen Hertha II waren erst ein Eckball und beim zweiten Tor eine Pressingsituation der Dosenöffner.

Zusammenspiel mit den Fans: Speziell in den Heimspielen sind die Fans wieder der zwölfte Mann, peitschten ihr Team mehrfach zum Sieg. Die Winterzugänge scheint - im Gegensatz zu vielen Sommereinkäufen - das stimmungsvolle Umfeld eher zu beflügeln als zu hemmen.

Außerdem hat Cottbus das in der Hinrunde teilweise fehlende Selbstverständnis wiedergefunden, tritt wieder selbstbewusst und wie eine Herrenmannschaft auf.

Beim jüngsten Heimspiel trauten sich sogar einige Anhänger, den altbekannten Gassenhauer "Energieee, stark wie nieee!" rauszuholen. Energie-Fan zu sein macht Spaß wie lange nicht, der Platz an der Sonne ist greifbar.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point / Gabor Krieg

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