Cottbus - Kriegt Energie Cottbus noch einmal die Kurve, war die entscheidende Frage vor dem Schlüsselspiel gegen Viktoria Köln. Dafür hatte Claus-Dieter Wollitz (59) für seine Mannschaft Abschluss-Prüfungen ausgerufen. Mit welcher Note hat das Team diese nach dem 1:0-Sieg bestanden?

"Eine Eins nicht, aber die Bereitschaft, dahin zu kommen", urteilte der Energie-Trainer nach dem Spiel.

Wollitz wirkte sichtlich erleichtert, aber bei Weitem nicht so ausgelassen wie Mannschaft und Fans.

Kurz darauf gab die Trainer-Ikone den Mahner: Der Sieg sei nur ein "kleiner Anfang" gewesen und müsse im Auswärtsspiel gegen die am Samstag abgestiegene SpVgg Unterhaching kommende Woche bestätigt werden.

Wichtig sei, dass das Team das "Vertrauen" in die Verantwortlichen zurückgewonnen und eigenen Themen wie die ungelösten Zukunftsfragen "hinten angestellt" habe.

Ein weiterer Schlüssel: die wiedererlangte Geschlossenheit der Mannschaft. So akzeptieren die beiden Topstürmer Timmy Thiele (33) und Lucas Copado (21) ihre Auswechselung Mitte der zweiten Hälfte klaglos.

Und beim erlösenden 1:0 sprang die ganze Bank auf - die Wechselspieler feierten ausgelassen diesen Brustlöser mit.

Wichtig ist: Der Glaube ist zurück in der Lausitz. FCE-Abwehrchef Filip Kusic (28) formulierte es nach dem Sieg kurz und treffend auf Instagram: "Wir sind wieder da!!"

Es war weniger der Glanz, sondern vielmehr die Art und Weise, wie Cottbus das Spiel und die überaus geduldige Kulisse von starken 13.748 Zuschauern am Ostersamstag auf seine Seite zog.

Nach schwierigen Wochen hatte spätestens nach dem Führungstor in Minute 46 jeder im LEAG Energie Stadion das Gefühl: In dieser Saison ist noch alles möglich.

Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch: Energie hatte diesmal das Spielglück auf seiner Seite, als in Minute 15 die Pfeife von Assad Nouhoum (31) beim Handspiel von Yannik Möker (25) im Strafraum stumm blieb.