Energie Cottbus in der 3. Liga auf Spuren von Ulm und Münster: Ist das noch Zufall?
Cottbus/Köln - Bei Veröffentlichung dieses Textes dürfte Energie Cottbus bei klirren-kalten Temperaturen eben so zurück von der fast 700 Kilometer weiten Auswärtsfahrt aus Köln sein. Im Gepäck: Drei Punkte und die Tabellenführung der 3. Liga bis mindestens Samstag-Nachmittag. Ist das nach 15 Spielen noch Zufall?
Wir drehen die Uhr ein Jahr zurück: Aufsteiger SSV Ulm rangiert nach 15 Spielen und 23 Punkten im Verfolgerfeld der 3. Liga, Rückkehrer Preußen Münster mit drei Zählern weniger auf Platz elf. Am Ende steigen beide auf.
In der Saison davor hatte Newcomer Elversberg ein Punktekonto von phänomenalen 34 Zählern nach 15 Runden - und sollte vom Spitzenrang nicht mehr verdrängt werden.
So weit ist es angesichts 27 Zählern bei Energie Cottbus noch nicht, doch wenn die Lausitzer so weitermachen, "droht" ihnen ein ähnliches Schicksal!
Spätestens nach dem Freitagabendspiel in Köln ist der Höhenflug der Wollitz-Elf keine Eintagsfliege mehr, sondern ein beständiges Hoch. Das Überraschungsteam ist zum Spitzenteam geworden.
Und hat das zuvor kurz verloren gegangene Momentum wieder auf seiner Seite. Zumal: Alle vorherigen sieben Siege entstammten nicht aus der Kategorie Glück, sondern aus der Rubrik Können.
Energie Cottbus schlägt Viktoria Köln mit Dusel und hat sich in der Spitzengruppe der 3. Liga festgesetzt
Unter diesigen Bedingungen am Kölner Sportpark Höhenberg hatten die Lausitzer diesmal, zum ersten Mal, richtig viel Dusel auf ihrer Seite - und überstanden in Unterzahl eine unübersichtliche Schlussphase ohne Gegentor.
Kölner Chancen gab es genug. Doch entweder war Teufelskerl Elias Bethke (21) im Cottbus-Kasten wieder so unüberwindbar wie zum Saisonstart oder der Gegner stand sich selbst im Weg.
Oder im Abseits. In beiden Fällen zählte zu Recht das Kölner Tor nicht.
Bis zur Ampelkarte von Energies Staubsauger Dominik Pelivan (28) hatten die Lausitzer laut Trainer Wollitz (59) "phasenweise wie eine Spitzenmannschaft gespielt."
Und den Gegner in Person von Torhüter Dudu (25) zu einem entscheidenden Fehler gezwungen. Diese Galligkeit und jenes Stehvermögen könnten Cottbus diese Saison noch weit bringen. Das wäre dann kein Zufall mehr.
Titelfoto: Robert Michael/dpa