"Überall Blut": Details zum Bus-Überfall auf Cottbus-Fans machen fassungslos

Ronshausen - Der brutale Überfall auf einen Fan-Bus des FC Energie Cottbus auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken hat nicht nur beim Drittligisten großes Entsetzen ausgelöst. Der betroffene Lausitzer Busunternehmer schildert erschreckende Details.

Zahlreiche Fans unterstützten den FC Energie Cottbus im Saarland. Einige wurden allerdings auf der Rückfahrt überfallen.
Zahlreiche Fans unterstützten den FC Energie Cottbus im Saarland. Einige wurden allerdings auf der Rückfahrt überfallen.  © IMAGO / Fussball-News Saarland

Beim Zwischenstopp auf dem Parkplatz "Nadelöhr" an der A4 in Osthessen sei es am Samstagabend gegen 21 Uhr sofort zu dem Angriff gekommen, wie Benjamin Groll vom Taxi- und Busunternehmen aus Spremberg im Gespräch mit TAG24 erklärte.

Zwei Busfahrer waren für die Reise aus dem Saarland im Einsatz. Einer sei von den Tätern direkt k. o. geschlagen worden, dem anderen drohte die Gruppe demnach nachdrücklich Prügel an.

Laut Polizeiangaben wurden insgesamt neun Menschen verletzt, Energie sprach in einem Statement sogar von mehr als zehn Personen. Vier Fans mussten demzufolge im Krankenhaus behandelt werden.

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"In und am Bus war überall Blut", habe Groll später von seinen Mitarbeitern erfahren. "Die Brutalität ist schlimm", sagte er außerdem der Lausitzer Rundschau.

Die Unbekannten sollen durch den Bus gegangen und alles eingesammelt haben, was mit Energie Cottbus zu tun hatte. Letztlich seien aber auch Sachen ohne Fußballbezug geraubt worden.

Zimperlich gingen die Kriminellen dabei nicht vor, ein Anhänger habe sich bis auf die Unterhose ausziehen müssen. "Eine Frau hat am Boden gelegen, auf sie wollten die Angreifer noch eintreten", beschrieb Groll das erbarmungslose Vorgehen.

Busfahrer können Verbindung zu Dynamo Dresden nicht bestätigen

Zwei Personen wurden bei der Attacke offenbar schwerer verletzt.
Zwei Personen wurden bei der Attacke offenbar schwerer verletzt.  © Julius Frick/dpa

Rund 40 Energie-Fans saßen in dem Reisebus, größtenteils habe es sich um Familien mit Kindern gehandelt.

Wie der Drittligist aus Cottbus mitteilte, transportierten die Rettungskräfte zwei Schwerverletzte umgehend in eine Klinik. Eine Person erlitt einen Nasen- sowie Jochbeinbruch, ein weiterer Anhänger innere Verletzungen.

Augenzeugen wollen auf der Kleidung der Räuber Embleme vom Ost-Rivalen Dynamo Dresden ausgemacht haben, die betroffenen Busfahrer könnten das laut Groll aber nicht bestätigen und keine eindeutigen Angaben zu den Tätern machen.

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Wie und ob es für die Mitarbeiter, insbesondere den k. o. geschlagenen Fahrer, nach dem Schicksalsschlag weitergeht, sei im Moment noch ungewiss. Es herrsche "zwar nicht direkt Angst, aber der Vorfall hinterlässt ein bedrücktes Gefühl".

Titelfoto: IMAGO / Fussball-News Saarland

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