Cottbus' verpasster Aufstieg hat Folgen - dieser Regionalligist muss jetzt runter!

Berlin - Und wieder guckt der Nordosten in die Röhre! Energie Cottbus ist in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga an der SpVgg Unterhaching gescheitert. Das hat Folgen für einen anderen Regionalligisten.

Geschlossenheit auch nach dem bitteren Abstieg: Der SV Lichtenberg wird kommende Spielzeit in der NOFV-Oberliga Nord antreten.
Geschlossenheit auch nach dem bitteren Abstieg: Der SV Lichtenberg wird kommende Spielzeit in der NOFV-Oberliga Nord antreten.  © Picture Point / Gabor Krieg

Als am Sonntagnachmittag, 13 Uhr, Energie Cottbus ins Rückspiel zur Aufstiegsrelegation zur 3. Liga ging, dürfte ein Klub aus dem Osten Berlins den Lausitzern besonders die Daumen gedrückt haben.

Es handelt sich um den SV Lichtenberg 47, seit vier Jahren beständiges Mitglied der Regionalliga Nordost. Die Feierabendfußballer schossen die Spielzeit auf Rang 16 ab - angesichts ihres Amateurstatus und den Abgängen von Leistungsträgern vor Saisonbeginn eine nicht vollkommen überraschende Platzierung.

Die aber jetzt Folgen hat: Denn durch den Cottbuser Nichtaufstieg hat sich die Zahl auf drei Regionalliga-Absteiger erhöht. Zwei Klubs hätte eh runtergemusst, da der FSV Zwickau aus der 3. Liga absteigt. Aufgrund des Cottbuser Fiaskos ist jetzt außerdem Lichtenberg betroffen, bitter!

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Für viele Fans dürfte der Abschied des kleinen Klubs aus der Regionalliga Nordost einen Verlust darstellen. Die 47er waren ein Vorzeigeobjekt dafür, wie man mit harter, ehrlicher Arbeit unter Amateurbedingungen das sportliche Maximum herausholen kann.

Auch das Hans-Zoschke-Stadion im Osten Berlins gilt als wahres Schmuckkästchen der Regionalliga. Mit viel Engagement wurde die Anlage zu einem kleinen Tempel errichtet, in dem unter anderem Lok Leipzig und Energie Cottbus diese Saison Punkte ließen.

Der SV Lichtenberg 47 stellt sich in der sportlichen Führung neu auf, Benjamin Plötz tritt ab

Benjamin Plötz (36), Lichtenbergs Baumeister des Erfolgs, übergibt den Staffelstab im Sommer an David Hollwitz (34).
Benjamin Plötz (36), Lichtenbergs Baumeister des Erfolgs, übergibt den Staffelstab im Sommer an David Hollwitz (34).  © Picture Point / Gabor Krieg

Wenngleich ein Abstieg oftmals mit Entbehrungen und Umbrüchen verbunden ist, scheint dieser bei Lichtenberg geordnet vonstatten zu gehen. Denn unabhängig vom Ausgang der Saison wurden die Schlüsselpositionen für die neue Spielzeit bereits besetzt:

Trainer Rudy Raab (40), der im Februar das Traineramt von Murat Tik (48) übernahm, bleibt Chefcoach. Mit Nils Kohlschmidt (33), der von Empor Berlin kommt, wird er künftig eine Doppelspitze als Trainerteam bilden. Auch das war in den vergangenen Jahren bei Lichtenberg gängige Praxis.

Einen Wechsel gibt es auch auf der Position des Sportlichen Leiters: Benjamin Plötz (36) tritt nach zwölf Jahren als prägender Kopf des sportlichen Aufstiegs ab. Übernehmen wird David Hollwitz (34), der über fünf Jahre Kapitän der 47er war und im Sommer verletzungsbedingt seine Karriere beenden wird.

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Was den Spielerkader angeht, gibt es indes noch offene Fragen. Gut möglich, dass Talente wie Irfan Brando (22), Niklas Kaus (19) oder Quentin Seidel (20) künftig weiter 4. Liga spielen wollen. Auch der Vertrag von Torwart Niklas Wollert (28), der über Jahre gutes Regionalliga-Level verkörperte, läuft aus.

Der FC Eilenburg ist zurück! Zweiter Regionalliga-Nordost-Aufsteiger nach Hansa Rostocks U23 steht fest

Kurs Richtung Regionalliga Nordost: Der FC Eilenburg hat den direkten Wiederaufstieg geschafft! (Archivbild)
Kurs Richtung Regionalliga Nordost: Der FC Eilenburg hat den direkten Wiederaufstieg geschafft! (Archivbild)  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Doch wo Teams absteigen, steigen in der Regel auch Teams auf. So die U23 von Hansa Rostock, die schon seit einigen Wochen als künftiger Regionalligist feststeht.

Spätestens nach dem Zweitliga-Klassenerhalt der Profis stand dem Aufstieg nichts mehr im Wege. Es wird Regionalliga-Premiere sein in der seit 2012 etablierten Spielklassenstruktur.

Und im Fall des FC Eilenburg schließt sich ein Kreis. Denn die Muldestädter mussten vorherige Saison als Tabellenvierzehnter runter, ebenfalls weil der Nordost-Vertreter, damals der BFC Dynamo, in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gescheitert war.

Doch anstatt lange Trübsal zu blasen, stellte der FC Eilenburg schnell die Weichen Richtung direkten Wiederaufstieg. Seit dem 10. Spieltag grüßte der FCE durchgängig vom Platz an der Sonne und der NOFV-Oberliga Süd, holte 71 Punkte. Und damit sechs mehr als Verfolger VfB Krieschow.

Kurios: Dennoch wurde der Aufstieg erst am zurückliegenden Wochenende klargemacht, Eilenburg hatte zuvor zwei Matchbälle vergeben. Beim 3:1-Sieg über den VfL Halle ließ das Team von Trainer Sascha Prüfer (36) nichts mehr anbrennen, führte nach 30 Minuten mit drei Toren.

Für das neuerliche Unterfangen müssen die Eilenburger, die komplett unter Amateurbedingungen arbeiten, aber auf zwei absolute Eckpfeiler der vergangene Jahre verzichten: Abwehrchef Toni Majetschak (28), älterer Bruder von Aue-Kicker Erik (23), und Spielmacher Adam Fiedler (30) beenden aus beruflichen Zwängen ihre Karrieren.

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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