Cottbus-Spieler sieht wegen Unsportlichkeit Gelb-Rot und fehlt im ersten Aufstiegsspiel

Leipzig/Cottbus - Wenn am Mittwoch, dem 7. Juni, das erste Aufstiegsspiel zur 3. Liga zwischen Energie Cottbus und der SpVgg Unterhaching stattfindet, wird Cottbus-Verteidiger Dennis Slamar (28) aus einem kuriosen Grund fehlen.

Nach seiner dummen Gelb-Roten Karte möchte Energie-Verteidiger Dennis Slamar (28) nur noch weg - er wird Cottbus im ersten Aufstiegsspiel fehlen.
Nach seiner dummen Gelb-Roten Karte möchte Energie-Verteidiger Dennis Slamar (28) nur noch weg - er wird Cottbus im ersten Aufstiegsspiel fehlen.  © imago images/ActionPictures/PICTURE POINT / Roger Petzsche

Es lief die 81. Spielminute im sportlich bedeutungslosen letzten Regionalliga Nordost-Saisonspiel zwischen Chemie Leipzig und Energie Cottbus. Die Lausitzer brachten eine ungefährliche Ecke vor das Tor von Chemie-Keeper Benjamin Bellot (32).

Dieser fing problemlos den Ball ab und wollte mit einem Abschlag das Spiel sofort schnell machen. Doch nicht mit Dennis Slamar!

Der aufgerückte Energie-Innenverteidiger stellte sich bewusst in den Weg von Bellot, um einen Konter zu unterbinden. Normalerweise eine clevere Aktion des erfahrenen Stammspielers. Jedoch weniger, wenn man schon Gelb-vorbelastet ist.

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Leipzig-Keeper Bellot nahm den Kontakt Slamars an, fiel und der Schiri pfiff. Dumme Aktion des 28-Jährigen, Schiri Chris Rauschenberg (30) ahndete in der Konsequenz die Unsportlichkeit mit der Ampelkarte.

Slamar hatte in der 22. Minute die erste Verwarnung, nachdem er Chemie-Akteur Lucas Surek (26) im Strafraum gefällt hatte. Den anschließenden Elfer hielt Cottbus' Keeper Alexander Sebald (26), sodass es bis zur besagten 81. Minute noch 0:0 stand.

Dennis Slamar nimmt Platzverweis mit

Kopf an Kopf nach Spielschluss wegen besagter Szene: Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz (57) und Chemie-Coach Miroslav Jagatic (46).
Kopf an Kopf nach Spielschluss wegen besagter Szene: Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz (57) und Chemie-Coach Miroslav Jagatic (46).  © Picture Point / Roger Petzsche

Doch wäre die Aktion allein an Dummheit nicht schon zu überbieten, hat sie eine weitere bittere Beinote: Denn anders als eine mögliche Gelbsperre wird ein Platzverweis mit in die anschließenden Aufstiegsspiele zur 3. Liga genommen.

Im Klartext: Slamar wird im Hinspiel gegen Unterhaching zu Hause Gelb-Rot-gesperrt fehlen.

Energie-Kapitän Axel Borgmann (28) kommentierte nach Abpfiff gegenüber der Lausitzer Rundschau die Szene folgendermaßen: "Ich sag in dem Moment: 'Dennis, bleib weg.'" Doch die Intervention kam zu spät.

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Slamar konnte den Platzverweis augenscheinlich selbst nicht fassen und versank für einen Moment im Erdboden, ehe er vom Feld trottete. "Dennis ist selber schuld, aber da fehlt mir wie immer das Fingerspitzengefühl [des Schiedsrichters, Anm. d. Red.]", schob Teamkollege Borgmann nach.

Neben Slamar dürfte sich Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz (57) am meisten über die Sperre seines bis dato höchst verlässlichen Verteidigers geärgert haben - nach Spielschluss kriegte sich der impulsive Energie-Trainer mit Chemie-Coach Miroslav Jagatic (46) in die Haare.

Immerhin eine Beruhigungspille gab es am Tag nach dem Spiel: Der Bayerische Fußball-Verband verkündete, Unterhaching für die Aufstiegsspiele gemeldet zu haben, und sorgte damit für ein Ende der Hängepartie aus Cottbuser Sicht.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point / Roger Petzsche

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