Cottbus-Präsident verrät: So tickt Pele Wollitz wirklich!

Cottbus - Das Weihnachtsfest rückt immer näher, auf Energie Cottbus wartet die Winterpause. Sebastian Lemke (41) hat eigentlich noch wichtige Termine. Dennoch nimmt sich Energies Präsident für ein Interview mit TAG24 Zeit und gibt Einblicke hinter die Fassade von Kulttrainer "Pele" Wollitz (59)!

Gemeinsamer Coup: Sebastian Lemke (41, l.) und Pele Wollitz (59) bastelten drei Jahre an der Rückkehr in den Profifußball. Im Mai 2024 war der Aufstieg perfekt.
Gemeinsamer Coup: Sebastian Lemke (41, l.) und Pele Wollitz (59) bastelten drei Jahre an der Rückkehr in den Profifußball. Im Mai 2024 war der Aufstieg perfekt.  © IMAGO / Matthias Koch

Es war die vielleicht wichtigste Entscheidungen seiner ersten Amtszeit: Im Mai 2021 holte Sebastian Lemke zum dritten Mal Claus-Dieter "Pele" Wollitz nach Cottbus zurück.

Zunächst als Trainer, ein Jahr später übernahm Wollitz auch die Rolle als Sportlicher Leiter. Im Tandem mit Lemke, der bei vielen Verhandlungen mit am Tisch sitzt und den Finanzrahmen vorgibt. Ein Kaufmann und ein Fußballfanatiker.

"Er vertraut mir, was das Finanzielle und die Führung des Vereins angeht, und ich vertraue ihm, was das Sportliche angeht. Es ist fast schon blindes Verständnis geworden", so Lemke.

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Seinen Kompagnon mit drei Eigenschaften zu beschreiben, fällt ihm leicht: "Pele ist sehr engagiert, total loyal und ein herzensguter Mensch. Ein Glücksfall für den Verein." Und einer, der polarisiert und gerne mal übers Ziel hinausschießt, oder?

"Ich brauchte ihn noch nie einfangen. Ich glaube, das ist ein Problem der Gesellschaft geworden, wenn Dinge klar und deutlich angesprochen werden. Er macht es sehr engagiert, das kann manchmal als aufbrausend herüberkommen. Ich spreche Dinge auch sehr deutlich aus und ecke da teilweise genauso an."

Energie Cottbus: Wie geht es mit Claus-Dieter Wollitz weiter?

Pele Wollitz voll in seinem Element. Aber wie lange macht der leidenschaftliche Trainer noch an der Seitenlinie weiter?
Pele Wollitz voll in seinem Element. Aber wie lange macht der leidenschaftliche Trainer noch an der Seitenlinie weiter?  © Picture Point / Gabor Krieg

Offiziell hat Wollitz angekündigt, zum Ende der Saison sein Traineramt zu beenden. Kommt es nach dem überraschenden Höhenflug in der 3. Liga noch immer dazu?

"Stand jetzt wird er alleiniger Sportlicher Leiter, ohne Trainerposten. Das ist der Stand, was der Vertrag hergibt. Wir sind gerade dabei, ein Anforderungsprofil zu erstellen und werden zu gegebener Zeit bekannt geben, wie es ab 1. Juli im sportlichen Bereich weitergehen wird."

Und dann lacht er und sagt: "Aber Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Ich glaube, hier passt kein Trainer hin, der stumm auf dem Stuhl sitzt."

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Es gäbe Überlegungen, "ab Sommer Kompetenzen dazu zu holen und die Belastungen auf mehrere Schultern zu verlagern", wobei mit noch keinem Kandidaten gesprochen wurde.

Bis dahin wird das Tandem Wollitz-Lemke Bestand haben, zwischen beiden sei eine Freundschaft entstanden: "Wenn wir abends bei einem Glas Wein zusammensitzen, ist er manchmal der liebes- und harmoniebedürftigste Mensch, den es gibt."

Und was würde im Falle eines Misserfolgs passieren? "Es ist Fußball. Jeder ist ersetzbar. Wenn der sportliche Erfolg nicht da ist, stehen die Namen von Pele Wollitz und mir ganz oben, die infrage gestellt werden. Das wissen wir beide."

Titelfoto: IMAGO / Matthias Koch

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