Chapeau, Energie Cottbus! Das Jahr war ein Rausch
Cottbus - Hinter Energie Cottbus liegt eins der fulminantesten Jahre der Vereinsgeschichte. TAG24 blickt zurück!
Erfurt, 27. Januar 2024. Energie hat nach dem 0:2 in Thüringens Landeshauptstadt in der Regionalliga Nordost neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Greifswalder FC. Die Stimmung ist am Boden, der Aufstieg in weiter Ferne.
Knapp ein Jahr später ist Energie auf Platz zwei der 3. Liga! 2024 - aus Energie-Sicht nicht nur das erfolgreichste Jahr der jüngeren Vereinsgeschichte, sondern ein Jahr im Rausch.
So richtig erklären kann sich in Cottbus die nicht enden wollende Erfolgsserie niemand, wenngleich Frontman Pele Wollitz (59) immer wieder "Vertrauen", "Ruhe" und "Kontinuität" predigt.
Für ihn wäre es am Saisonende die längste seiner drei Amtszeiten in Cottbus, wahrscheinlich ist es schon jetzt die prägendste.
Da sind die Bilder der vielen Last-Minute-Siege. Gegen Viktoria Berlin Anfang Februar lag Energie kurz vor Schluss mit 2:3 hinten und gewann noch 4:3. Selbiges Kunststück gelingt gegen Lok Leipzig.
Gegen Luckenwalde macht Cottbus aus einem 0:3 ein 3:3 und steigt eine Woche später in Berlin vor 10.000 Auswärtsfans auf. Die Fans pilgern, ob auswärts oder daheim, wie einst zu Erstliga-Zeiten zu Energie.
Aufstieg aus der Regionalliga, Landespokalsieg, Spitzenplatz in der 3. Liga
"Es fühlt sich momentan wie ein Traum" an, bekannte Sebastian Lemke (41) im TAG24-Interview. Das war noch vor dem Ostkracher gegen Hansa Rostock, den Energie etwas glücklich, aber dennoch mit einem Sieg beschloss.
Längst sind die zwei bitteren, aber nötigen Pleiten zu Beginn gegen Bielefeld und Dresden vergessen und durch furiose Auswärtssiege in Osnabrück oder Aue ausgetauscht.
Und die Last des Toreschießens trägt anstatt Tim Heike (24) jetzt die komplette Offensive.
Geblieben sind ein außerordentliches Teamgefühl und die Erkenntnis, dass Cottbus wie früher mit alten Tugenden und weniger Mitteln für Schlagzeilen sorgen kann.
2024 war ein völliger Rausch. Cottbus wird dieses Jahr kaum wiederholen können, kann aber sehr wohl auch 2025 erfolgreich sein - wenn sich die Lausitz weiterhin an sich selbst berauscht.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa