Pele Wollitz mit Brandrede! Cottbus-Trainer schießt gegen "Schlaumeier"
Cottbus - Bringt diese Brandrede Energie Cottbus zurück in die Erfolgsspur? Keine 48 Stunden nach dem 1:5-Debakel bei den Löwen hat Claus-Dieter Wollitz (59) in einer denkwürdigen Pressekonferenz zum großen Rundumschlag ausgeholt!

Dicke Luft im Cottbuser Presseraum! Im Lausitzer Lager droht sich wenige Stunden vor dem Mittwochabendspiel gegen Rot-Weiss Essen (Anstoß: 19 Uhr) Untergangsstimmung breitzumachen.
In Pele Wollitz brodelt es. Schon bei der zweiten Frage geht er zum Angriff über.
Energies zweimaliger Aufstiegstrainer schießt gegen alle "Schlaumeier da draußen", die nach der Klatsche bei 1860 München den Abgesang auf die Cottbuser Restrunde anstimmen.
Einen Schuldigen will der Wollitz auch zwei Tage nach dem Spiel nicht benennen, im Gegenteil: "Ich habe die Spieler in meiner Verantwortung zu schützen, zu verteidigen", so Energies Rekordtrainer.
Wollitz greift pünktlich zum Saisonfinale tief in die Trickkiste, errichtet eine Wagenburg um seine Mannschaft, bildet selbst Schutzschild und Speerspitze zugleich.
"Jetzt muss öffentlich gesagt werden, wer der Schuldige ist. Ich bin der Schuldige. Ich. Aber eins weiß ich: Ich kann jeden Morgen in den Spiegel gucken und bei mir platzt kein Spiegel."
Energie Cottbus will gegen Rot-Weiss Essen wieder das Publikum "anzünden"

Genauso entschlossen tritt Wollitz öffentlichen Forderungen entgegen, etwas verändern zu müssen: "Warum? Wir sind Tabellenzweiter. Was haben wir zu verändern?"
Eine schwächere Rückrunde in der 3. Liga sei normal. Wollitz verweist auf Regensburg und Dynamo Dresden im Vorjahr und die ebenfalls strauchelnden Mitkonkurrenten diese Saison.
Tatsächlich ist die Cottbuser Ausgangslage vor den "Playoffs" (O-Ton Wollitz) unverändert hervorragend, weshalb er sich nicht von außen "manipulieren" oder "beeinflussen" lassen wolle.
Wollitz appelliert, "zu 100 Prozent in unserem System zu bleiben", denn "alles andere würde diese Mannschaft jetzt komplett verunsichern".
Außerdem baut er auf das Cottbuser Heimpublikum im Rücken: "Du brauchst die Szenen, wo das Publikum angezündet wird. Und das kannst du nur dann kriegen, wenn wir es schaffen, in unserer Art Fußball zu spielen."
Titelfoto: Lutz Hentschel