Aufstiegsfrust bei Energie Cottbus: Spricht Wollitz seinem Team hier die Qualität ab?
Cottbus - Großer Frust bei Energie Cottbus. Nach dem 1:1 bei der SpVgg Unterhaching spricht Claus-Dieter Wollitz (59) Klartext. Reicht die Qualität für den Aufstieg nicht aus?

Der Frust saß tief bei Pele Wollitz, als er zum Interview bei MagentaSport trottete. "Die Leistung der ersten Halbzeit ist nicht zu akzeptieren", stellte der Energie-Trainer unmissverständlich klar.
Das frühe Gegentor in der 2. Minute, das allerdings aus einer klaren Abseitsposition erzielt wurde, zog Energie für die kommenden 45 Minuten komplett den Stecker.
Wollitz wirkte für einen Moment ratlos, ehe er doch zu dem Schluss kam: "Dann reicht es für den ein oder anderen Spieler auch nicht in dieser Situation."
Spricht der Trainer-Veteran seiner Truppe drei Spieltage vor Schluss die Aufstiegsqualität ab?
Fakt ist: Energie hat ein Kopfproblem, spielt seit Wochen nicht wie ein Team, was hoch will. Trotz Platz drei profitieren die Lausitzer vielmehr von der Ausgeglichenheit der 3. Liga.
Energie Cottbus ist gegen kriselnde Mannheimer zum Siegen verdammt

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Wollitz in diese Richtung äußerte. Bereits nach den drei Niederlagen Anfang April hatte Wollitz diese These in den Raum gestellt.
Dann folgte der Brustlöser gegen Viktoria Köln. Speziell nach der Auferstehung zu Ostern hatte Wollitz eine "andere Haltung" seines Teams erwartet.
"Wenn ich etwas gewinnen kann, spiele ich anders als in der ersten Halbzeit", legte der 59-Jährige den Finger in die Wunde und betonte später, dass er am liebsten zur Pause "sechs, sieben oder acht Spieler" ausgewechselt hätte.
Er tauschte dreimal, die Reaktion nach der Halbzeit war "gut", dennoch reichte es nur zu einem Tor durch Tolcay Cigerci (30) in der Nachspielzeit.
Speziell seine beiden Angreifer Timmy Thiele (33) und Erik Engelhardt (27) nahm Wollitz in die Pflicht ("da erwarte ich mehr"). Ob es hilft?
Das Heimspiel am kommenden Sonntag gegen seit sechs Spielen sieglose Mannheimer wird zeigen, ob der erfahrene Trainer die Blockade in den Köpfen seiner Profis lösen kann oder es doch eine Qualitätsfrage ist.
Titelfoto: Imago / Eibner