Aufstieg ade, Spieler weg? So geht es bei Energie Cottbus weiter!
Cottbus/Unterhaching - Des einen Freud, des anderen Leid - so wollen es die Aufstiegsspiele zur 3. Liga. Wie geht es für Energie Cottbus nach dem verpatzten Aufstieg weiter?
Während die SpVgg Unterhaching am Sonntagnachmittag ausgelassen die Rückkehr in die 3. Liga feiern konnte (2:1, 2:0), musste sich Energie Cottbus erstmal sammeln.
Während Energie-Präsident Sebastian Lemke am RBB-Mikrofon den Tränen nahe war, gab sich Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz (57) zunächst niedergeschlagen. Der Trainer-Veteran beantwortete etwas pampig die Frage nach seinem Gefühlszustand.
Nachvollziehbar bei Emotions-Mensch Wollitz, auch er brauche ein paar Tage, um die Geschehnisse sacken zu lassen. Wenig später gab der Trainer und sportliche Leiter in Personalunion die Marschrichtung für die nächsten Wochen aus: "Wir werden wieder angreifen."
Das liegt nicht nur in der Natur eines Sportlers, sondern auch in der kämpferischen Ader dieses Fußball-Seebärs, der 2018 mit Energie noch erfolgreich aus den Aufstiegsspielen gegen Weiche Flensburg (3:2, 0:0) hervorgegangen war.
Darüber hinaus hat in er kommenden Saison die Regionalliga Nordost ein direktes Aufstiegsmandat sicher. Die von vielen Seiten kritisierten Aufstiegsspiele eines Meisters entfallen zumindest im Sommer 2024 für den Nordost-Vertreter.
Claus-Dieter Wollitz bleibt Trainer von Energie Cottbus in der Regionalliga Nordost
Für Cottbus dürfte das im Moment nur ein schwacher Trost sein, schließlich sei die komplette Arbeit von zwei Jahren "zunichte" gemacht worden. Wollitz hatte im Sommer 2021 Cottbus zum dritten Mal übernommen.
Doch "Fußballer haben aufzustehen", äußerte der Fußballlehrer auf der anschließenden Pressekonferenz. "Ich habe keinen Plan, da bin ich ehrlich. Ich weiß nur, dass wir heute in drei Wochen das erste Freundschaftsspiel haben."
Doch wie lange der Schmerz über den verpassten Aufstieg anhielt, zeigte der Fall BFC Dynamo. Die Berliner standen nach dem verpassten Aufstieg des Vorsommers zum Abschluss des Jahres 2022 auf Rang 10.
Großartig Zeit, den Nackenschlag zu verarbeiten, bleibt angesichts zweieinhalb Wochen Urlaub nicht. Außerdem startet am letzten Juli-Wochenende die Regionalliga Nordost wieder.
Zumindest die Trainerfrage stellt sich nicht, Wollitz verlängerte im Winter seinen Kontrakt Liga-unabhängig bis 2024 und beteuerte nach dem Spiel bei Niederlausitz Aktuell: "Ich werde mich der Verantwortung stellen."
Die Stammspieler Eric Hottmann und Tobias Eisenhuth stehen vor einem Abgang
Bleibt die Frage nach dem Kader. Aus diesem besitzen laut transfermarkt.de immerhin elf Akteure der Aufstiegsmannschaft einen Vertrag für die kommende Spielzeit.
Doch hinter zahlreichen Führungsspielern wie Axel Borgmann (28), Jonas Hildebrandt oder Jonas Hofmann (26) stehen große Fragezeichen - ihre Verträge hätten sich bei Aufstieg automatisch verlängert.
Speziell Kapitän Borgmann gilt als der wohl beste Außenverteidiger aller fünf Regionalligen, ein Verbleib: Schwierig für den frisch-gebackenen Familienvater, der am Höhepunkt seines Könnens steht.
Deshalb appelliert Wollitz bei vielen Akteuren an die Ehre: "Vielleicht gibt es diese Charaktere, die sagen, wir versuchen es nochmal. Wenn nicht, werden wir andere Spieler finden."
Zwei dieser werden nach TAG24-Informationen nicht mehr bei einem neuerlichen Regionalliga-Abenteuer an Bord sein: Angreifer Eric Hottmann (23) und Defensivspezialist Tobias Eisenhuth (21) sollen schon vor den Aufstiegsspielen bei anderen Klubs unterschrieben haben.
Titelfoto: Bildmontage: Angelika Warmuth/dpa