Zweifel an Glasner wächst: Eintracht erhöht Druck nach Wutrede
Frankfurt am Main - Eintracht Frankfurt lässt die Zukunft von Cheftrainer Oliver Glasner (48) offen und deutet erstmals Zweifel an einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Österreicher an.
"Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, ob wir in einer Form sind, die zukunftsweisend ist. In dieser Frage sollten wir die nächsten Tage und Wochen mal ins Land gehen lassen", sagte Vorstandssprecher Axel Hellmann (51) am heutigen Sonntag beim TV-Sender Bild.
Das 1:3 (0:3) bei der TSG 1899 Hoffenheim war für den Pokalfinalisten am Samstag das zehnte sieglose Spiel in der Bundesliga.
Hellmann betonte, dass es von Vereinsseite längst ein Angebot gegeben habe.
"Vieles hängt davon ab, wie Oliver Glasner sich positioniert. Es ist eine Debatte, die nicht wir begonnen haben als Club. Die ist dadurch entstanden, dass unsere Offerte nicht angenommen worden ist", stellte der Funktionär klar. Der 48 Jahre alte Österreicher ist vertraglich bis Sommer 2024 an die Eintracht gebunden.
Glasner ist ein Jahr nach dem Titelgewinn in der Europa League auf dem europäischen Markt begehrt und wurde bereits mit dem FC Chelsea und Tottenham Hotspur in Verbindung gebracht.
Hellmann kritisiert Glasner: "Das gehört nicht in die Öffentlichkeit"
Bei den Hessen selbst ist er nicht mehr unumstritten. "Wir haben natürlich auch über Dünnhäutigkeiten zu sprechen", sagte Hellmann über Glasner, der in den vergangenen Wochen häufig gereizt auftrat.
"Es ist spürbar, dass er natürlich enttäuscht ist über die sportlichen Ergebnisse. Was ich auf keinen Fall verstehen kann, ist, dass man diese Enttäuschung an einem Journalisten auslässt, der seine Arbeit macht.", so der Vorstandssprecher.
Es sei "weder gut noch richtig" gewesen, nach der Niederlage am Samstag so zu reagieren. "Ich habe mitbekommen, dass Oliver Glasner sich dafür auch entschuldigt hat", fügte Hellmann an.
Glasner hatte einen Journalisten verbal harsch attackiert, nachdem dieser gefragt hatte, ob die Eintracht die tabellarische Chance nach Niederlagen der Konkurrenz nicht realisiert habe.
Hellmann sah Glasners denkwürdige Wutrede durchweg kritisch. "Ich kann da ehrlicherweise nicht viel Positives dran erkennen", sagte der Funktionär.
Die Aussage, der 39 Jahre alte Routinier Makoto Hasebe habe wegen der großen Belastungen "teilweise Blut im Urin", rügte Hellmann explizit: "Das gehört nicht in die Öffentlichkeit, so eine Aussage. So ein Thema gehört nicht in die Öffentlichkeit."
Titelfoto: Marius Becker/dpa