Zwei Welten, drei Tore: Eintracht feiert Marmoush, Ekitiké und sich selbst

Frankfurt am Main - Laut, lauter, Deutsche Bank Park. So ließ sich das erste Heimspiel der noch blutjungen Bundesliga-Saison der Eintracht gegen Hoffenheim beschreiben. Beim 3:1 (2:0)-Galasieg wurde ein kürzlich noch als Abgangskandidat gehandelter Kicker frenetisch gefeiert, ein anderer war gar nicht erst dabei.

Die Frankfurter Fans hatten nach wochenlanger Bundesliga-Pause wieder so richtig Bock auf ihre Eintracht.
Die Frankfurter Fans hatten nach wochenlanger Bundesliga-Pause wieder so richtig Bock auf ihre Eintracht.  © Arne Dedert/dpa

Die Anfangsviertelstunde im altehrwürdigen Waldstadion war mit dem Wort Hexenkessel praktisch noch zu harmlos beschrieben. Wie viel Bock die SGE-Anhänger nach rund 15 Wochen Pause in der heimischen Arena hatten, war über alle Maßen zu hören.

Einer, der sich sofort von der brisanten Atmosphäre sofort anstecken ließ, wäre am heutigen Samstagnachmittag um ein Haar gar nicht mehr im Lande gewesen - Omar Marmoush. Denn bis zum Mittag des Deadline Day galt er als fast sicherer Abgangskandidat in Richtung Premier League.

Anstatt Nottingham Forest blieb der Ägypter der Mainmetropole aber treu - und belohnte sich für seine Entscheidung direkt selbst. Im Zuge eines schnellen Gegenangriffs nach Hoffenheimer Eckball spielte er den entscheidenden Pass auf Sturmkollege Hugo Ekitiké, der zur frühen Führung einnetzte (24. Minute).

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Das genau andere Extrem erlebte derweil Eric Junior Dina Ebimbe. Der Mittelfeldmann, der in Ungnade gefallen und bei der SSC Neapel lange Zeit hoch im Kurs stand, blieb letztlich in Frankfurt.

Seiner möglichen Rehabilitation war dies jedoch scheinbar nicht zuträglich. Der Franzose wurde nämlich - wie auch beim ersten Ligaspiel in Dortmund (0:2) - aus dem Spieltagskader gestrichen. Zwei Welten bei der Eintracht!

Immer wieder Ekitiké: Zauber-Stürmer der Eintracht trifft und legt vor

Hugo Ekitiké war gegen Hoffenheim kaum zu bremsen.
Hugo Ekitiké war gegen Hoffenheim kaum zu bremsen.  © Arne Dedert/dpa

Von derartigen, potenziellen Querelen ließen sich die elf Adlerträger auf dem Platz aber nur wenig aus dem Konzept bringen - im Gegenteil. Ein Mal mehr war Ekitiké im Sechzehner handlungsschneller als all seine Gegenspieler und legte mustergültig für Namensvetter Hugo Larsson auf, der die 2:0-Pausenführung besorgte (33.).

Schludrigkeit? Panik? Denkste! Zwar schienen die Hausherren bereits kurz nach Wiederanpfiff den Verwaltungsmodus einzulegen und fingen sich als Konsequenz direkt den Anschlusstreffer durch Andrej Kramaric (54.).

Doch das sollte scheinbar nur der Vorlauf für den Moment gewesen sein, auf den praktisch das ganze Stadion wartete. Nahezu im Gegenzug erzielte Marmoush nämlich endlich seinen Treffer - für den zugegebenermaßen mehrere Anläufe nötig gewesen waren (56.).

Trapp-Schock überschattet Marmoushs persönlichen Siegeszug
Eintracht Frankfurt Trapp-Schock überschattet Marmoushs persönlichen Siegeszug

Der Gala-Nachmittag war somit perfekt abgerundet und die Eintracht war nach dem Dämpfer zum Saisonstart wieder voll auf Kurs. Der 3:1-Erfolg war nicht nur über die gesamte Spielzeit hinweg ungefährdet, sondern entstand aus starken Ballstaffetten heraus.

Ob die Adlerträger die in Teilen phänomenale Leistung wiederholt abrufen können und ob wirkliches Zündstoff-Potenzial in der Geschichte rund um Dina Ebimbe gibt, bleibt abzuwarten.

Zehn Minuten nach Wiederanpfiff war es dann endlich soweit: Omar Marmoush (l.) durfte nach seinem Bekenntnis zur SGE seinen Treffer bejubeln.
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff war es dann endlich soweit: Omar Marmoush (l.) durfte nach seinem Bekenntnis zur SGE seinen Treffer bejubeln.  © Arne Dedert/dpa

Eintracht Frankfurt gegen TSG Hoffenheim: Die Statistiken zum Spiel

Bundesliga, 2. Spieltag

Eintracht Frankfurt - TSG 1899 Hoffenheim 3:1 (2:0)

Aufstellung Eintracht Frankfurt: Trapp - Kristensen, Tuta (90.+4 Collins), R. Koch, Theate - Skhiri, Larsson - M. Götze (79. Uzun), Nkounkou (80. Knauff) - Ekitiké (65. Matanovic), Marmoush (80. Chaïbi)

Aufstellung TSG 1899 Hoffenheim: O. Baumann - Drexler (46. Hranac), Stach, Akpoguma - Prömel (85. Tabakovic), Geiger (59. Micheler) - Kaderabek, Prass (73. Bruun Larsen) - Kramaric - Hlozek, Bülter (46. Berisha)

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)

Zuschauer: 57.100

Tore: 1:0 Ekitiké (24.), 2:0 Larsson (33.), 2:1 Kramaric (54.), 3:1 Marmoush (56.)

Gelbe Karten: - / Drexler (1), Micheler (1), Akpoguma (1)

Titelfoto: Montage: Arne Dedert/dpa

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