Zwei Torhüter-Assists in völlig wildem Duell: SGE-Offensive überrollt Hoffenheim
Hoffenheim - Was für eine irre Partie! Eintracht Frankfurt siegt in einem zeitweise wilden Bundesliga-Duell gegen die TSG 1899 Hoffenheim auswärts mit 3:1 (3:1). Beide Torhüter glänzen dabei als Vorlagengeber.
Die Akteure auf dem grünen Rasen von Sinsheim legten direkt los wie die Feuerwehr. Erst hatte Fares Chaibi die 100-prozentige Chance die SGE nach einem Fehler von John Anthony Brooks in Führung zu bringen (3.), dann machte es Maximilian Beier beim unmittelbaren Konter auf der gegenüberliegenden Seite besser.
Einen weiten Abschlag von Keeper Oliver Baumann nahm der Youngster gut auf und ließ Aurelio Buta mit einem Haken ins Leere laufen. Frei vor SGE-Torhüter Jens Grahl behielt er im Anschluss die Nerven und vollstreckte aus 14 Metern flach rechts unten - 1:0 für die Hausherren (4. Minute)!
Der Ersatz-Schlussmann für Kevin Trapp, der aufgrund von Rückenproblemen kurzfristig ausfiel, schlug seinerseits nur kurze Zeit später ebenfalls einen Ball lang bis in die Hoffenheimer Hälfte und fand dort Omar Marmoush. Der Ägypter nahm sich ein Vorbild an Beier, hakte gegen Brooks nach innen ab und legte die Kugel mit einem gekonnten Außenrist-Schnipper an Baumann vorbei zum 1:1-Ausgleich ins Netz (11.).
Und es sollte genauso unterhaltsam weitergehen: Tuta spielte einen eleganten Heber über die Hoffenheimer Defensivreihe, den Chaibi von der Grundlinie flach auf den zweiten Pfosten bringt, wo Ansgar Knauff die Pille im Rutschen über die Torlinie bugsierte - 2:1 für die Eintracht, Partie gedreht (23.)!
Eintracht Frankfurts Offensive überzeugt gegen TSG Hoffenheim auf ganzer Linie
Durchatmen war in diesem ersten Durchgang zu keiner Zeit angesagt. Bereits vier Zeigerumdrehungen danach kamen die Gastgeber zu einer dicken Doppelchance durch Robert Skov (27.) und Grischa Prömel (28.), aber beide scheiterten letztlich knapp.
Bis zum Halbzeitpfiff beruhigte sich das Duell dann zumindest, was die klaren Tormöglichkeiten anbelangte ein wenig. Einen zu dieser wilden Begegnung passenden Pfeil hatten die Adlerträger dann aber doch noch im Köcher.
Ellyes Skhiri und Chaibi kombinierten sich munter durch Hoffenheims Verteidigung und der Neuzugang aus Köln verwandelte am Ende aus äußerst spitzem Winkel hoch ins kurze Eck. Damit stellte er bei dem völlig offenen Schlagabtausch zur Pause auf 3:1 für die Hessen (45.+3), das aufgrund der klareren Frankfurter Chancen so auch in Ordnung geht.
In der zweiten Spielhälfte merkte man, dass beide Teams dem immensen Tempo in Halbzeit eins Tribut zollen mussten. Hoffenheim bemühte sich darum, zum Anschlusstreffer zu kommen, die Toppmöller-Elf verlagerte sich vorerst aufs Kontern. Spielerisch blieb es allerdings hochansehnlich, wie ein schöner Skov-Freistoß aus 24 Metern verdeutlichte, bei dem Grahl zur Stelle war (59.). Viel mehr sprang an klaren Möglichkeiten jedoch bis zum Abpfiff nicht mehr heraus, wofür unter anderem die jeweils klar verbesserten Abwehrketten ausschlaggebend waren.
So blieb es also beim verdienten 3:1-Auswärtserfolg der Frankfurter Eintracht, die endlich auch offensiv zu überzeugen wusste und teilweise berauschenden Angriffsfußball zelebrierte.
Die Statistik zum Spiel TSG 1899 Hoffenheim gegen Eintracht Frankfurt
TSG 1899 Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 1:3 (1:3)
TSG 1899 Hoffenheim: O. Baumann - Vogt, Brooks (46. Akpoguma), Szalai (64. F.O. Becker) - Kaderabek, Grillitsch, Skov - Prömel, Stach (78. Bischof) - Weghorst (78. Bülter), Beier (65. Berisha)
Eintracht Frankfurt: Grahl - Tuta, R. Koch, Pacho - Buta, Larsson, Skhiri, Max (87. Smolcic) - Chaïbi (63. Dina Ebimbe), Knauff (75. Hauge) - Marmoush (75. Ngankam)
Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg im Breisgau)
Zuschauer: 30150
Tore: 1:0 Beier (3.), 1:1 Marmoush (11.), 1:2 Knauff (23.), 1:3 Skhiri (45.+3)
Gelbe Karten: Grillitsch (3), Prömel (2), Szalai (1) / -
Beste Spieler: O. Baumann, Beier / Skhiri, Marmoush
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa