Zoff zwischen Eintracht-Bossen droht zu eskalieren: Holzer bot Hellmann Rücktritt an
Frankfurt am Main - Nächstes Kapitel im Streit der Bosse! Im Führungsstreit beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt hat der Aufsichtsratsvorsitzende Philip Holzer (57) dem Vorstandssprecher Axel Hellmann (51) seinen Rücktritt angeboten.
"Ich vertrete seit jeher die Position, dass das Wohl des Vereins (e.V. und AG) in allen Situationen wichtiger ist als die Belange einzelner Personen", erklärte Holzer am Mittwoch in einem offiziellen Schreiben, über das die "Bild", die Hessenschau und der "Kicker" berichteten.
"Auch deshalb wäre ich bereit, mein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender zur Verfügung zu stellen, wenn Axel Hellmann dadurch dazu bewegt werden kann, seinen Vertrag bei der Eintracht bis 2027 zu erfüllen."
Hellmann leitet momentan interimsmäßig die Deutsche Fußball Liga (DFL) gemeinsam mit Oliver Leki (50) vom SC Freiburg. Er soll mit dem Gedanken gespielt haben, von Sommer an die Führung der DFL ganz zu übernehmen und die Eintracht zu verlassen. Zwischen Hellmann und Holzer gab es zuletzt immer wieder Spannungen.
"Ich habe Axel Hellmann daher konkret darauf angesprochen, ob unser Verhältnis ein Grund wäre, einen möglichen Wechsel zur DFL in Betracht zu ziehen. Dies hat Axel Hellmann aus meiner Sicht verneint", sagte Holzer, der seit Sommer 2020 Vorsitzender des Aufsichtsrates ist.
Eintracht Frankfurt steht vor einer außerordentlichen Aufsrichtsratssitzung
Hellmann und Holzer hatten sich am 15. März zu einer Aussprache getroffen.
"Im Sinne einer nachhaltigen und positiven Entwicklung von Eintracht Frankfurt habe ich in dem Gespräch selbstverständlich mit Nachdruck darum geworben, dass Axel Hellmann seinen noch vier Jahre laufenden Vertrag bei der Eintracht erfüllt und seine erfolgreiche Arbeit weiter fortsetzt", teilte Holzer mit.
Der Aufsichtsratschef will nun eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen.
Auf dieser Sitzung will der Investmentbanker "über die detaillierten Inhalte des Gesprächs mit Axel Hellmann informieren und mit dem Gremium über mögliche weitere Schritte beraten", erklärte Holzer.
Titelfoto: Montage: Arne Dedert/dpa, Arne Dedert/dpa