Von der Couch aus! Eintrachts Athletik-Trainer beleidigt Gegner als "Hurensohn"
Frankfurt/Main - Als hätten sie nicht schon genug andere Sorgen! Bei der Eintracht ging es in den vergangenen Tagen und Wochen intern mächtig turbulent zu. Jetzt tanzt auch noch der Athletik-Coach aus der Reihe.
Martin Spohrer (45) weilte bei der 1:3-Niederlage am Samstag in Hoffenheim nicht mal im Stadion, doch auch von der Couch aus schaffte es der gebürtige Heidelberger, für neue Unruhe bei den Frankfurtern zu sorgen.
Wie die Bild berichtete, twitterte er während der Partie "HRNSHN Baumgartner". Nach nur wenigen Minuten war der Tweet verschwunden, es war nur noch von "Schwalbe" die Rede.
Worum ging es? Die Gastgeber hatten kurz vor der Halbzeit einen Elfmeter zugesprochen bekommen. Daichi Kamada (26) hatte an der Strafraumgrenze gegen Christoph Baumgartner (23) das Bein rausgestellt, Schiedsrichter Harm Osmers (38) zeigte auf den Punkt.
Zwar schaltete sich der VAR ein, der Unparteiische sah sich die TV-Bilder selbst noch einmal an, doch er blieb bei seiner Entscheidung.
Das brachte den Mann, der die Eintracht-Spieler fit macht, zu Hause so richtig auf die Palme, er unterstellte Baumgartner Schauspielerei. Dass er sich dabei zu einer unüberlegten Beleidigung hinreißen ließ - einfach nur dumm und unnötig!
Eintracht Frankfurt: Athletikcoach Martin Spohrer rudert nach Twitter-Beleidigung zurück
Erst einen Tag später ruderte der 45-Jährige zurück und entschuldigte sich auf Twitter für seine Äußerung.
"Es geschah in der Erregung über einen nach meiner Einschätzung provozierten Strafstoß, was jedoch weder den Tweet noch die Wortwahl rechtfertigt, für die ich mich noch einmal ganz deutlich vor allem bei Christoph Baumgartner entschuldige", hieß es vom Fitness-Mann.
Randgeräusche, die die Hessen momentan überhaupt nicht gebrauchen können. In der Liga wartet die Eintracht seit dem 18. Februar auf einen Sieg.
Nach einer furiosen Hinrunde, in der die Champions League fest im Blick war, kann die Eintracht das internationale Geschäft jetzt eigentlich nur noch über den Gewinn des DFB-Pokals erreichen. Doch das wird im Finale gegen RB Leipzig bei der aktuellen Form eine Herkulesaufgabe.
Mal ganz davon abgesehen, dass seit der sportlichen Krise die Nerven blankliegen, die Stimmung am Boden scheint und die Tage von Trainer Oliver Glasner (48) womöglich bald gezählt sind.
Denn zum einen lehnte der Coach eine Verlängerung seines Kontrakts, der bis Sommer 2024 läuft, bislang ab. Zum anderen wachsen die Zweifel, ob Glasner nach der Talfahrt auch für die kommende Spielzeit noch der richtige Mann an der Seitenlinie ist.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Jan Huebner, Uwe Anspach/dpa