Tor, Platzwunde und Gelb-Rot: Wöber wird bei Eintracht-Sieg zu Gladbachs tragischem Held!
Frankfurt am Main - Last-Minute-Sieg! Eintracht Frankfurt gewinnt in letzter Sekunde grandios mit 2:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach. Maximilian Wöber steht dabei gleich dreifach im Mittelpunkt und wird zum tragischen Helden.
Mit viel Schwung startete die SGE in das 250. Bundesligaspiel von Kevin Trapp für die Hessen und kam in der Anfangsphase entsprechend immer wieder zu gefährlichen Offensivaktionen.
Lediglich die letzte Präzision sollte vorerst fehlen. Jene Präzision hatte in Minute 27 dann auf der Gegenseite Wöber, der einen Eckball von Franck Honorat per Kopf wie aus dem Bilderbuch zur 1:0-Führung für die Gladbacher ins lange Eck verlängerte.
Bis zum Pausenpfiff folgte viel Leerlauf auf beiden Seiten, weshalb es mit dem knappen Vorsprung der Gäste vom Niederrhein auch in die Kabinen ging.
Durchgang zwei startete nach dem Wiederanpfiff ähnlich wie die erste Halbzeit. Die Frankfurter bestimmten das Spiel, blieben vorerst jedoch erfolglos, wie beispielsweise bei einem Flachschuss von Fares Chaibi im linken Strafraumeck, den Gladbach-Keeper Moritz Nicolas stark entschärfte (55. Minute).
Eintracht Frankfurt dreht die Partie gegen Gladbach in der Nachspielzeit
Die Toppmöller-Elf versuchte im weiteren Verlauf alles, um in der letzten Begegnung des Kalenderjahres doch noch eine Niederlage abzuwenden und immer wieder war es Aktivposten Chaibi, der dabei für Unruhe sorgte. Einen scharf getretenen Freistoß des Algeriers parierte Nicolas einige Zeigerumdrehungen später gerade noch zur Seite.
Schockmoment dann in der 74. Minute: Torschütze Wöber prallte in der Luft mit Mario Götze zusammen und trug im Zweikampf eine üble Platzwunde am Kopf davon, die heftig blutete. Der Österreicher biss allerdings auf die Zähne und konnte nach kurzer Behandlungspause tatsächlich weiterspielen.
Und nur wenige Minute danach stand Wöber ein drittes Mal im Mittelpunkt des Geschehens, als er Chaibi mit seinen Stollen stempelte und in der Folge die Gelb-Rote Karte sah (88.)
Der Platzverweis sollte für die Gäste noch ganz bitter werden, denn die SGE schöpfte daraus frische Energie für die letzten Atemzüge der Partie und kam in der Nachspielzeit noch zum völlig verdienten 1:1-Ausgleich durch einen Kopfball von Aurelio Buta, dessen Stärke dies eigentlich sonst nicht gerade ist (90.+2). Möglicherweise fehlte in der Gladbacher Defensive gerade hier der groß gewachsene Wöber.
Einen dramatischen letzten Akt hatte das Duell aber noch in petto: Robin Koch grätsche eine Hereingabe von Niels Nkounkou über die Gladbacher Torlinie und sorgte so für einen Last-Minute-Erfolg der Frankfurter Eintracht, die nach dieser Aufregung nun entspannt Weihnachten feiern werden.
Die Statistiken zum Spiel Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach
Eintracht Frankfurt - Bor. Mönchengladbach 2:1 (0:1)
Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta (83. Buta), R. Koch, Pacho - Knauff (83. Hauge), M. Götze (77. Ngankam), Skhiri, Max (78. Nkounkou) - Dina Ebimbe (60. Larsson), Chaïbi - Marmoush
Bor. Mönchengladbach: Nicolas - Scally, N. Elvedi, Wöber - Weigl - Honorat (90. Chiarodia), Koné, Reitz (77. Kramer), Netz - Pléa (77. Cvancara) - Hack (63. Ngoumou (90. M. Friedrich))
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
Zuschauer: 58.000 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Wöber (27.), 1:1 Buta (90.+2), 2:1 R. Koch (90.+7)
Gelbe Karten: Pacho (4) / N. Elvedi (3), Koné (3), Scally (4), Nicolas (2)
Gelb-Rote Karten: - / Wöber (88./wiederholtes Foulspiel)
Beste Spieler: Pacho, Chaïbi / Nicolas, Wöber
Titelfoto: Arne Dedert/dpa