Sieglos-Eintracht backt plötzlich kleine Brötchen: Wird Bochum zum Gamechanger?

Frankfurt am Main - Wäre es vor ein paar Wochen zum Duell mit dem VfL Bochum gekommen, hätte Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner (48) im Vorfeld der Partie sicher forschere Töne angeschlagen.

Eintracht-Coach Oliver Glasner (48) sieht das aktuelle Formtief seines Teams nicht als Katastrophe an.
Eintracht-Coach Oliver Glasner (48) sieht das aktuelle Formtief seines Teams nicht als Katastrophe an.  © DPA/Robert Michael

Doch nach einer Negativserie von zuletzt sechs sieglosen Pflichtspielen ist den Hessen das Selbstvertrauen abhandengekommen. Kein Wunder also, dass Glasner vor dem Heimspiel in der Bundesliga am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) auf laute Sieg-Parolen verzichtet. "Das ist eine Herausforderung, ganz klar", sagte der Österreicher über die Aufgabe gegen den im Abstiegskampf steckenden Rivalen.

Der landete jüngst zwei Siege nacheinander und will diese Serie am Main fortsetzen. Dies wäre natürlich nicht im Sinne der Eintracht, die seit dem 2:0 gegen Werder Bremen Mitte Februar nicht mehr gewonnen und als Tabellensechster mit 40 Punkten den Anschluss an die Spitzengruppe verloren hat.

Von einer Formkrise beim Europa-League-Gewinner will Glasner aber trotzdem nichts wissen. "Im Laufe einer Spielzeit ist auch mal eine Delle drin. Da jetzt hineinzuinterpretieren, die Spieler seien mit den Köpfen woanders – da mache ich nicht mit. Die Jungs spielen eine coole Saison", sagte der 48-Jährige am Mittwoch.

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Das mag generell zwar stimmen, trifft auf die vergangenen Partien aber nicht zu. Da war sowohl offensiv wie auch defensiv der Wurm drin. Das führte nach dem 0:2 beim 1. FC Union Berlin vor knapp zwei Wochen sogar zu einem emotionalen Ausbruch bei Glasner, der die Abwehrschwächen öffentlich heftig kritisierte.

Das Thema Effektivität steht bei Eintracht-Coach Glasner ganz hoch im Kurs

Kleine Personalprobleme bei der Eintracht sind für Glasner kein Grund zur großen Sorge

Beim Spiel gegen den VfL Bochum setzt die Eintracht vor allem wieder auf Superstürmer Randal Kolo Muani (24, r.)
Beim Spiel gegen den VfL Bochum setzt die Eintracht vor allem wieder auf Superstürmer Randal Kolo Muani (24, r.)  © DPA/Arne Dedert

In der Länderspielpause hat er die Defizite mit den Profis, die nicht für ihre Nationalmannschaften im Einsatz waren, noch einmal aufgearbeitet. "Ich habe den Defensivspielern meine Sicht der Dinge geschildert – so wie immer nach Spielen, auch nach Siegen", berichtete Glasner.

Vor dem Bochum-Spiel plagen die Frankfurter aber ausgerechnet in der Abwehr einige Personalsorgen. Neben dem gesperrten Tuta (23) und dem verletzten Almamy Touré (26) droht auch noch Hrvoje Smolcic (22) auszufallen.

Der kroatische U21-Nationalspieler kehrte angeschlagen vom Länderspiel in England zurück und musste sich am Mittwoch im Krankenhaus eingehend untersuchen lassen. "Er hat Schmerzen. Es besteht die Möglichkeit, dass er nicht zur Verfügung steht", sagte Glasner.

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Auch im Angriff muss eine Steigerung her. "Es wird wichtig sein, Effizienz an den Tag zu legen. Zuletzt hatten wir klare Chancen, die wir nicht nutzen konnten. Das möchten wir besser machen", sagte Glasner. Er setzt dabei insbesondere auf Top-Torjäger Randal Kolo Muani (24) und Rafael Borré (27), die bei den Länderspielen mit Frankreich und Kolumbien jeweils Erfolgserlebnisse verzeichneten.

"Dass Kolo erste Wahl in der Sturmspitze bei Frankreich war, ist eine Auszeichnung für seine Entwicklung. Und Rafas Tor gegen Japan war großartig. Er hat zuletzt viel geackert, aber nicht das Quäntchen Glück gehabt. Vielleicht geht es jetzt einfacher", sagte Glasner.

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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