SGE-Präsident Fischer rechnet ab und berichtet von Familien-Drama wegen Drogen-Causa
Frankfurt am Main - Noch-Eintracht-Präsident Peter Fischer (67) wird auf der Mitgliederversammlung am 5. Februar sein Amt nach stolzen 23 Jahren niederlegen. In einem aktuellen Interview möchte er vor allem eine Sache noch einmal klarstellen.
Gegenüber der Bild erklärt Fischer vor allem, wieso er seine Amtsperiode vorzeitig beendet und wie sich der Entschluss letztlich verfestigte.
Demnach habe es ein paar Dinge gegeben, die den Prozess deutlich beschleunigt hätten. Zwar blicke er mit viel Stolz und Dankbarkeit auf seine lange Amtszeit zurück, doch gerade gegen Ende kamen viele Unwegsamkeiten gebündelt zusammen.
"Da waren gesundheitliche Probleme, aber der letzte Mosaikstein war mein Sohn, der plötzlich als Drogen-Abhängiger abgestempelt wurde", so das SGE-Urgestein.
Zum Verständnis: Anfang 2023 ermittelte die Frankfurter Staatsanwaltschaft gegen Fischer wegen des Verdachts auf Kokain-Besitz. Mittlerweile sind die Ermittlungen allerdings seit längerer Zeit eingestellt. Die Causa entpuppte sich mehr als Luftnummer als alles andere. Trotzdem hinterließ sie tiefe Spuren.
"Das hat mein Umfeld und meine Familie völlig zerstört. Wenn ein Zwölfjähriger vor dir steht und sagt: 'Papa, ich will nicht mehr' und die Alternative ist: 'Papa, ich will das Land verlassen', dann sagst du dir: 'Das ist jetzt echt zu viel.' Da wusste ich, das kann ich so nicht noch mal durchmachen, ich muss mich intensiver um meine Familie kümmern und diese schützen", berichtet Fischer sehr privat über die belastende Situation.
Präsident Peter Fischer hat eine überraschende Zukunftsvision für seine Frankfurter Eintracht
Jene Tatsache sowie seine Überzeugung, dass es "Zeit für einen Generationenwechsel ist und der Verein junge Kräfte und frischen Wind braucht", führten letztlich zu seiner überraschend schnellen Entscheidung.
Für seine geliebte Eintracht wünscht sich der scheidende Fischer in Zukunft zudem eine kuriose Innovation: "Mein Traum wäre seit Langem das Altersheim von Eintracht Frankfurt, und das hat nichts mit meinem Alter zu tun. Aber jedes unsere Mitglieder wird älter, da wäre es toll, wenn es so eine Institution gäbe."
Zudem wünscht er sich als Gegenpol dazu einen Sport-Kindergarten. "Nicht mit Leistungsdruck, sondern mit viel Spiel und Bewegung. Das wären echte Leuchtturm-Projekte", sagt der 67-Jährige.
Als Ehrenpräsident wird Peter Fischer über seine auslaufende Amtszeit hinaus den Adlerträgern treu bleiben und sicherlich das eine oder andere Mal beratend zur Seite stehen.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa