Schock für die Eintracht! Standard-Frust und Sturmflaute kosten Punkte in Griechenland
Thessaloniki (Griechenland) - Die Sturmflaute der Frankfurter Eintracht ist weiterhin akut. Selbst im so lieb gewonnenen Europacup konnten die Adlerträger in Sachen Tore schießen nicht wirklich überzeugen. Und so sprang in der Europa Conference League am Ende eine 1:2 (0:1)-Last-Minute-Niederlage bei PAOK Saloniki heraus.
Große Stimmung auf den Rängen, kontrolliertes, aber meist ungefährliches Ballgeschiebe auf dem grünen Rasen. Das war zumindest auf beiden Seiten so lange der Fall, bis die Hausherren wie aus dem Nichts zu einem Konter ansetzten.
Über Andrija Zivkovic landete das Spielgerät schließlich bei Mbwana Samatta, der Kevin Trapp keine Chance ließ (16. Minute). Nach minutenlanger VAR-Überprüfung stand jedoch fest: Das Tor zählte nicht, Samatta stand wenige Zentimeter im Abseits - Glück und großes Aufatmen für die SGE (18.).
Während sich Ex-Wolfsburger Vierinha zwischenzeitlich ein dickes Veilchen nach Ellbogenschlag von Omar Marmoush abholte, packte Zivkovic wenig später tief in die Freistoß-Trickkiste. Ein langer Schlag von der Strafraumkante erwischte Trapp vollends auf dem falschen Fuß und bescherte den Griechen das 1:0 (28.).
Der Offensiv-Drive wollte bei der Eintracht - auch in der Wohlfühloase Europa - noch immer nicht so richtig aufkommen. Dennoch konnte Ellyes Skhiri gleich zweimal (34. und 37.) halbwegs gefährlich vor dem Kasten von PAOK auftauchen.
Das Halbzeitfazit fiel - vor allem aufgrund des Pausenrückstandes - für alle Frankfurter Mannschaftsteile ernüchternd aus. Besonders offensiv waren die Hessen keineswegs zwingend genug.
Erst VAR-Glück, dann Freistoß-Frust: Eintracht-Keeper Trapp sieht bei Gegentreffer alt aus
Auch in der Wohlfühloase Europa: Eintracht Frankfurts Offensive ein Mal mehr weitestgehend harmlos
Die Harmlosigkeit der Gäste setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort - mit nur wenigen Ausnahmen. Eine von Marmoush abgefälschte Aurelio-Buta-Flanke war für lange Zeit das Gefährlichste, was die SGE zustande brachte (54.).
Darüber hinaus vollführten die Schützlinge von Coach Dino Toppmöller ein großes Maß an wahrhaftiger brotloser Kunst, der die letzte Entschlossenheit fehlte. Und so war es schon fast bezeichnend, dass ein krasser Abwehrschnitzer Salonikis für den Ausgleich herhalten musste.
Konstantinos Koulierakis sprang als letztem Mann die Kugel unglücklich vom Fuß, was Marmoush eiskalt ausnutzte, im Anschluss im Eins-gegen-Eins mit Keeper Dominik Kotarski die Oberhand behielt und souverän zum verdienten 1:1 einnetzte (68.).
Nach zwei Treffern mit reichlich Schützenhilfe des jeweiligen Gegners hätte Farès Chaibi das Blatt auf sehenswerte Weise zugunsten der SGE wenden können. Doch sein direkter Freistoß klatschte lediglich gegen das Quergebälk (83.).
Während die Mannen vom Stadtwald darüber hinaus keine nennenswerte Chance mehr zustande brachten, schlugen die zuvor weitestgehend tatenlos gebliebenen Hausherren im letzten Moment nochmal zu.
Erneut war es ein langer Standard, der im Strafraumgewühl den Fuß von Koulierakis fand, der die Pille schließlich entscheidend über die Linie drückte (90.+2). Es sollte der Schlusspunkt hinter eine durchaus vermeidbare Frankfurter Niederlage gewesen sein.
Titelfoto: Giannis Papanikos/AP