Rönnow-Abschlag bringt Entscheidung: Union Berlin siegt in Schlüsselspiel gegen Frankfurt
Berlin - Schlüsselspiel um Europa geht an die Eisernen! In einem packenden Bundesliga-Duell zwischen dem 1. FC Union Berlin und Eintracht Frankfurt gewinnen die Fischer-Schützlinge mit 2:0 (0:0). Damit setzen sie ein dickes Ausrufezeichen im Kampf um die Champions-League-Plätze.
Die Partie startete wie erwartet sehr umkämpft und mit viel Energie von beiden Seiten. Man merkte sofort, dass die Mannschaften um die Wichtigkeit dieses Spiels hinsichtlich der europäischen Plätze Bescheid wussten.
Nach einigen Halbchancen und einem flotten Beginn hatte Randal Kolo Muani wohl die dickste Möglichkeit für eine Führung zu sorgen. Bei einer Freistoßflanke von Christopher Lenz kam der Franzose am ersten Pfosten aus fünf Metern frei zum Kopfball, setzte die Kugel allerdings knapp rechts am Tor von Ex-SGE-Keeper Frederik Rönnow vorbei (16. Spielminute).
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte übernahmen die Frankfurter dann immer mehr das Kommando und vor allem den Ballbesitz an der alten Försterei. Die Unioner blieben bei ihren Kontern aber stets gefährlich. Einen davon schloss Jannik Haberer nach einer missglückten Kopfballabwehr von Evan Ndicka aus der zweiten Reihe ab, doch das Leder zischte flach links an Kevin Trapps Kasten vorbei (21.).
Frankfurts Übergewicht führte in der 34. Minute dann zur nächsten Monster-Chance. Ein Tuta-Hammer aus der Distanz landete über Umwege glücklich bei Daichi Kamada, der plötzlich frei vor Rönnow auftauchte, im stark reagierenden Union-Schlussmann jedoch seinen Meister fand - das hätte das 1:0 für die Hessen sein müssen!
Union Berlin zeigt sich stark verbessert in Halbzeit zwei gegen ein nachlässiges Eintracht Frankfurt
Bis zur Halbzeit erspielte sich die Eintracht durch Muani (39. und 45.+1), Rafael Borre (44.) und Kamada (45.) eine Vielzahl an guten Gelegenheiten, die sie ungenutzt ließen. Aufseiten der Eisernen konnte man indes einen weiteren Fernschuss, diesmal von Paul Seguin verzeichnen (40.).
Insgesamt wäre auch im Hinblick auf die "Expected-Goals"-Werte von 1,67 der SGE und 0,2 der Unioner eine Führung der Adlerträger zur Pause durchaus verdient gewesen.
Verhalten ging es zunächst in den zweiten Durchgang. Der Matchplan von Urs Fischer, aus einer sicheren Defensive zu kontern und sich darüber hinaus auf Standards zu konzentrieren, sollte sich dann aber auszahlen.
Eine Gießelmann-Ecke sorgte für Wirrwarr im Frankfurter Strafraum, das am Ende Rani Khedira ausnutzte und im Fünfer die Pille über die Linie bugsierte - 1:0 für die Hausherren (53.)!
In der Folge entwickelte sich eine wilde Begegnung, bei der ausgerechnet der ehemalige Frankfurter und Torhüter Rönnow eine Hauptrolle einnehmen sollte. Sein langer Abschlag fand den eingewechselten Kevin Behrens, der sich im Luft-Zweikampf gegen Tuta durchsetzte, anschließend an Smolcic vorbei alleine auf Trapp zulief und eiskalt durch die Hosenträger zum 2:0 für Union einschoss (75.).
Union Berlins Kevin Behrens sorgt für die Vorentscheidung im Duell mit Eintracht Frankfurt
Im Anschluss versuchte die SGE noch einmal alles, um den Anschluss zu erzwingen, allerdings mit wenig durchschlagendem Erfolg. Die Ost-Berliner verteidigten ihrerseits bravourös und ließen letztlich nichts mehr anbrennen.
Die Eintracht konnte erstaunlicherweise in der zweiten Spielhälfte überhaupt nicht an die gute erste Halbzeit anknüpfen. Union Berlin hingegen kämpfte sich immer mehr in das Europa-Duell hinein und feiert deswegen aufgrund der bärenstarken Leistungssteigerung am Ende einen verdienten 2:0-Triumph, der im Kampf um die Champions League erheblich weiterhilft.
Die Statistik zum Spiel Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt
25. Spieltag
1. FC Union Berlin - Eintracht Frankfurt 2:0 (0:0)
1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Baumgartl (86. Leite), Gießelmann (76. Roussillon) - Juranovic, Seguin, Khedira, Haberer (86. Pantovic) - S. Becker (76. Leweling), Siebatcheu (67. K. Behrens)
Eintracht Frankfurt: K. Trapp - Tuta, Smolcic, N´Dicka - Buta, Sow, Kamada (82. Alidou), M. Götze (82. Aaronson), Lenz (73. Max) - Borré (67. Alario), Kolo Muani
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Zuschauer: 22.012 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Khedira (53.), 2:0 K. Behrens (75.)
Gelbe Karten: Knoche (4), Roussillon (1), Rönnow (2) / Tuta (5), Kolo Muani (2)
Beste Spieler: Rönnow, Gießelmann, Khedira / Kolo Muani
Titelfoto: AFP/Odd Andersen