Skandal nach Frankfurter Europa-Aus: Wollte Politiker Gästeblock mit Ultras stürmen?

Frankfurt am Main - Das Ausscheiden der Frankfurter Eintracht aus dem Europapokal sorgte für Frust. Bei manchem Fan sogar so sehr, dass es zu einem versuchten Sturm auf den Gästeblock führte. Hieran beteiligt soll ein städtischer Politiker gewesen sein.

Nicht vermummt und offenbar bereit zum Sturm auf den Gästeblock: Der Frankfurter Stadtrat Maximilian Carlo Klöckner (36, 3.v.r.).
Nicht vermummt und offenbar bereit zum Sturm auf den Gästeblock: Der Frankfurter Stadtrat Maximilian Carlo Klöckner (36, 3.v.r.).  © Arne Dedert/dpa

Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll sich Stadtrat Maximilian Carlo Klöckner (36) an dem geplanten Angriff auf die belgischen Auswärtsfans beteiligten haben, kurz nach dem die SGE durch ein 1:2 gegen Union Saint-Gilloise sang- und klanglos aus der Europa Conference League ausgeschieden war.

Rund 150 Ultras waren nach Spielende frustriert, bauten jedoch zunächst lediglich Banner und Plakate ab. Einigen von ihnen reichte das als mentale Schmerztherapie aber scheinbar nicht. Mitunter vermummt beabsichtigten sie vom Innenraum vor der Nordwestkurve in Richtung Gästeblock zu stürmen.

Unter ihnen soll sich auch Klöckner befunden haben, wie auch offizielle Fotos der durch die vor Ort noch immer anwesenden Polizei verhinderten Aktion zeigten.

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Der 36-jährige Stadtrat, der seit längerer Zeit Ortsbeirat für "Die Partei" ist und seit September 2021 ehrenamtlich für "Die Fraktion" im Frankfurter Stadtrat sitzt, hatte sein Gesicht nicht vermummt - an der Aktion wollte er augenscheinlich aber dennoch teilnehmen.

Seit eh und je schlägt sein Herz für die Eintracht, die er seit Längerem als sogenannter Ultra supportet. Darüber hinaus ist Klöckner als Online-Redakteur einer Menschenrechtsorganisation angestellt.

Frankfurter Stadtrat Maximilian Carlo äußert sich nicht zu den Vorwürfen

Wie Bild weiter berichtet, könnte jetzt wegen Hausfriedensbruch gegen den Politiker ermittelt werden. Im Gegensatz zu seinen Mit-Randalierern würde bei ihm zumindest der Tatbestand der Vermummung wegfallen.

Letztlich könnte die Geschichte aber nochmal glimpflich für den Stadtrat enden, da noch nicht feststeht, ob infolge der Ermittlungen auch ein Strafverfahren eingeleitet wird. Ein Statement gab es diesbezüglich weder von Klöckner selbst, noch von der Eintracht.

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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