"Launische Diva" Eintracht blickt auf schwaches Europa-Jahr 2023, die großen Ziele bleiben
Frankfurt am Main - 2022 krönte sich Eintracht Frankfurt mit dem Triumph von Sevilla. Dieses Jahr lief es international durchwachsen. Immerhin der Verbleib in der Conference League ist gesichert.
Krawalle in Neapel im Frühling, eine trostlose Niederlage im kalten Aberdeen zum Abschluss: Die Eintracht Frankfurt kann nach drei Niederlagen in der Gruppenphase froh sein, als Zweiter überhaupt in der Conference League zu überwintern.
"In Leverkusen müssen wir vieles besser machen: Chancen besser nutzen und besser verteidigen. Insgesamt müssen wir konstanter in den Leistungen werden", sagte Sportvorstand Markus Krösche (43) nach dem ernüchternden 0:2 beim bereits ausgeschiedenen FC Aberdeen.
Nach der Niederlage galt: nichts wie weg und zurück in den Alltag. Das europäische Ziel bleibt das Finale am 29. Mai in Athen.
Das Spiel war zwar angesichts der Konstellation sportlich bedeutungslos, war fünf Tage nach dem furiosen 5:1 über den FC Bayern München aber ein erneuter Beleg für die wechselhaften Leistungen der "launischen Diva", wie die Eintracht gerne genannt wird.
Trainer Dino Toppmöller (43) zeigte sich über den lustlosen Auftritt im stimmungsvollen Stadion in Schottland enttäuscht.
"Möglicherweise war die Ausgangslage in der Gruppe bei dem einen oder anderen im Unterbewusstsein, aber das ist keine Entschuldigung, denn wir haben absolut den Anspruch an uns, dass wir hier herfahren und das Spiel gewinnen", sagte der 43-Jährige.
Vor dem Bundesliga-Endspurt drohen weitere Ausfälle
Noch bitterer als die Niederlage war der personelle Aderlass. Bayern-Matchwinner Eric Junior Dina Ebimbe (23) knickte nach wenigen Minuten um, Torhüter Kevin Trapp (33) ließ sich vorzeitig auswechseln.
"Kevin hatte Rückenprobleme, Junior hat einen Schlag bekommen und sich vertreten", beschrieb Krösche.
Dabei hatte Toppmöller ohnehin sechs Wechsel nach der Gala gegen den deutschen Rekordmeister vorgenommen, um personell möglichst kraftsparend mit seinen Schlüsselspielern umzugehen.
"Wir haben uns das Spiel anders vorgestellt", sagte Ersatztorwart Jens Grahl (35).
Im Jahresendspurt der Bundesliga bei Bayer Leverkusen am Sonntag (17.30 Uhr) sowie gegen Borussia Mönchengladbach am Mittwoch (20.30 Uhr) geht es für die Hessen um ein versöhnliches Ende eines wechselhaften Jahres.
Kämpferische Ansage an Europa-League-Clubs
In der Conference League geht es in einer Playoff-Runde weiter, die man sich mit dem Gruppensieg hätte sparen können. Hoch in den Norden zum norwegischen Vertreter FK Molde? Oder ab in den Süden zu Olympiakos Piräus?
Den Fans der Eintracht, die für das Spiel in Schottland nicht zugelassen waren, können sich bei der Auslosung am Montag zumindest auf ein attraktives Reiseziel freuen.
Piräus, Molde, Ajax Amsterdam, Betis Sevilla, Sturm Graz, Royale Union Saint-Gilloise, Maccabi Haifa und Servette FC sind die möglichen Gegner für die Partien am 15. und 22. Februar kommenden Jahres.
Das sind acht Teams aus acht verschiedenen Ländern. Sportlich und stimmungsmäßig dürfte vor allem Ajax ein spannendes Los sein.
"Aus der Europa League freut sich auch keiner, gegen uns zu spielen", kündigte Toppmöller bereits an.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa