Last-Minute-Treffer täuscht über Planlos-Auftritt hinweg: Muss Toppmöller jetzt gehen?
Frankfurt am Main - Sechs sieglose Spiele in Folge, davon zwei verloren und vier mindestens uninspirierte Unentschieden. So lautet die bittere Bilanz von Eintracht Frankfurt in den letzten Wochen. Genügen solche Auftritte, um an Cheftrainer Dino Toppmöller (43) auch weiterhin festzuhalten?
Es war in weiten Teilen erneut ein enttäuschender Auftritt der Frankfurter Eintracht am gestrigen Sonntagnachmittag beim 2:2-Remis gegen den VfL Wolfsburg.
Ohne Ellyes Skhiri (28, Rückenprobleme) und Sebastian Rode (33, Kniereizung), aber dafür mit Winter-Neuzugang Hugo Ekitiké (21) in der Anfangself startete die Frankfurter Eintracht in das vor allem für Dino Toppmöller so wichtige Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg, der unter der Woche abermals eine Reaktion seines Teams gefordert hatte.
Der Cheftrainer ist nach den zuletzt vor allem spielerisch äußerst enttäuschenden Leistungen mindestens angezählt - positive Ergebnisse müssen her!
Davon war vor allem in der Anfangsphase allerdings überhaupt nichts zu sehen. Wolfsburg überrollte die SGE förmlich und zeigte der Toppmöller-Elf ein ums andere Mal ihre eklatanten Defensivschwächen auf.
Wäre dies nicht schon genug, lief wie so oft auch in der Offensive nur sehr wenig zusammen.
Es wirkt wie Stückwerk, was die Mannen vom Main aktuell auf dem grünen Rasen abliefern - ein klarer Matchplan oder gar eine Weiterentwicklung nicht zu erkennen! Und an dieser Stelle ist zuallererst der Coach verantwortlich, denn dass die Eintracht mittlerweile über genügend technisch sowie taktisch hochveranlagte Kicker verfügt, steht außer Frage.
Eintracht-Verantwortliche sollen sich am Sonntagabend zu einem Meeting getroffen haben
Der Last-Minute-Treffer von Omar Marmoush (25) sorgte im Deutsche Bank Park noch einmal für so etwas wie Euphorie. Doch war es schlussendlich nur die darauffolgende Nachspielzeit, in denen die Adlerträger so wirklich die Zuschauer mitrissen. Zuvor agierte sie abermals lethargisch, kaum dominant und ideenlos.
Die Mannschaft hätte eine gute Moral und Mentalität gezeigt, erklärte Sportvorstand Markus Krösche (43) nach der Partie an den Sky-Mikrofonen. "Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Es passieren Fehler, aber das ist auch normal. Wir haben die Energie auf den Platz gebracht, das ist wichtig. Fußballerisch ist aber noch Luft nach oben", ergänzt er.
Klar ist: Ein emotionaler Last-Minute-Punkt im eigenen Stadion täuscht gerne mal ein wenig über die eigentlichen Baustellen hinweg, die eindeutig weiterhin bestehen.
Die Zündschnur wird für Toppmöller nach dem sechsten Spiel ohne Sieg nicht gerade länger, auch wenn Krösche ihn weiter versucht zu schützen: "Ich sehe, wie Dino Toppmöller mit der Mannschaft arbeitet. Es ist eine Sache der Zeit. Das ist keine Autobahn, sondern eher Serpentinen."
Eintracht-Insiderkreisen zufolge soll es noch am Sonntagabend ein Meeting zwischen Aufsichtsrat und Vorstand gegeben haben. Es liegt nahe, dass dort auch über die derzeitige sportliche Situation und die Zukunft des wackelnden Trainers gesprochen wurde - Ergebnis offen!
Titelfoto: Montage: Arne Dedert/dpa, Arne Dedert/dpa