Heftiger Polizei-Ärger wegen Frankfurts Spielansetzung: Das steckt dahinter!
Frankfurt am Main - Der Bundesliga-Start steht vor der Tür und damit einher gehen auch wieder die Großeinsätze der Polizei in ganz Deutschland. Vor dem Hessen-Derby zwischen Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 wurde nun ein zusätzliches Problem selbst geschaffen.
Für die Polizei bedeuten Fußball-Spieltage immer einen extremen Aufwand, der am Ende meist nicht einmal gewürdigt wird. Vielmehr sind die Einsatzkräfte oftmals das Feindbild der Fan-Lager und müssen einiges über sich ergehen lassen.
Die Polizei im Rhein-Main-Gebiet muss sich nun aufgrund einer fragwürdigen Ansetzung neben dem Bundesliga-Duell zwischen SGE und Lilien (Sonntag/17.30 Uhr im Frankfurter Deutsche-Bank-Park) auch noch mit einer weiteren Hochrisiko-Partie herumschlagen.
Denn: Die U21 der Adlerträger wird um 16 Uhr am Sonntag gegen den ärgsten Rivalen, den Kickers aus Offenbach, in der Regionalliga antreten. Das Ganze findet im altehrwürdigen Offenbacher Stadion am Bieberer Berg statt und wird aufgrund von 15.000 erwarteten Fans ebenfalls ein hohes Polizeiaufgebot erfordern.
Gegenüber der "Bild" berichtet Hessens Polizei ihre Sicht bezüglich der schwierigen Spiel-Ansetzungen: "Für die Planung von Risikospielen wird grundsätzlich darauf geachtet, dass diese nicht in einer zeitlichen Nähe zueinander stattfinden."
Und weiter: "Dass am 20. August Eintracht auf Darmstadt 98 trifft, obliegt in der Entscheidungshoheit der DFL. Dass am selben Tag in der Regionalliga Südwest um 16 Uhr die Partie Offenbach gegen Eintracht Frankfurt II ausgetragen wird, obliegt wiederum der Regionalliga Südwest GbR."
Hochrisiko-Duell: Kickers Offenbach spielen am Sonntag gegen Eintracht Frankfurts U21
Eine Absprache der beiden Verbände fand wohl nicht statt oder funktioniert zumindest nicht, sonst hätte man die Polizei nicht in solch eine missliche Lage manövriert.
Dabei muss sich die DFL an die gekauften TV-Rechte bei DAZN und deren Anstoßzeiten halten. Die Regionalliga Südwest GbR hätte allerdings die Möglichkeit gehabt, die Begegnung auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben, doch hier schaltete sich das Hessische Innenministerium ein.
Sie drängten darauf, das Duell an besagtem Nachmittag auszutragen, wegen knapper Polizei-Ressourcen und haben einem umstrittenen Plan zur Umsetzung. Bei der fast zeitgleichen Ansetzung beider Partien hoffen die politischen Kräfte darauf, dass etwaige Eintracht-Rowdys im Bundesliga-Stadion sein werden und keinen Krawall in Offenbach machen.
Blöd nur, dass die Frankfurter Ultras bereits dazu aufriefen, dass alle Anhänger ohne Bundesliga-Karten zum Bieberer Berg reisen sollen. Zudem gelten gewisse Stadionverbote nur in den Profi-Ligen und nicht in der Regionalliga, weshalb sogenannte Problem-Fans eher in Offenbach aufschlagen werden.
Hessische Polizei bereitet sich auf alle möglichen Szenarien vor
Der Viertligist hat für den Sonntag indes einige Sicherheitsmaßnahmen getroffen. So werden keine Tageskarten für den Gästeblock vor Ort verkauft, es wird dort außerdem kein Alkohol ausgeschenkt und SGE-Fans sollen sich auf den Heimtribünen nicht als solche zu erkennen geben.
Für die hessische Polizei steht also ein heftiger Sonntag bevor. "Die Polizei in Frankfurt bereitet sich intensiv mit lage-angepassten Maßnahmen vor. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Polizei Auseinandersetzungen in Frankfurt und auf den unterschiedlichen Anreisewegen verhindern muss. Den Fußballsonntag am 20. August wird die hessische Polizei mit umfangreichen Einsatzmaßnahmen begleiten", so ein Sprecher.
Titelfoto: Tom Weller/dpa