Heftiger Europa-Einbruch: Eintracht legt los wie die Feuerwehr, blamiert sich dann gewaltig
Brüssel - Die Führungsriege der Eintracht forderte "Heavy Metal", sie bekam "Heavy Metal" - zumindest für ein kurze Weile! Im Hinspiel der Europa-Conference-League-Playoffs legte die SGE einen wahren Traumstart bei Royale Union Saint-Gilloise hin, brach dann aber brutal ein und konnte mit dem 2:2 (2:1) letztlich mehr als zufrieden sein.
Bereits nach knapp zwei gespielten Minuten klingelte es erstmalig im Netz der Gastgeber. Nach einer Hereingabe am Fünfmeterraum durch Niels Nkounkou herrschte kurzzeitig Chaos, welches Farès Chaibi eiskalt ausnutzte und zur Führung einnetzte (3. Minute).
Einen perfekt ausgespielten Konter verarbeitete das neue Sturm-Trio um Chaibi, Omar Marmoush und schließlich Torschütze Sasa Kalajdzic zum 2:0 (10.) gegen den belgischen Tabellenführer.
Die teils kritischen Worte angesichts der Leistungen der letzten Wochen hatten sich die Mannen in Weiß also scheinbar deutlich zu Herzen genommen. Mochte man zumindest meinen.
Denn nach einer Phase der Spielkontrolle holte ein kapitaler Fehler von Ellyes Skhiri die Hausherren wieder ins Boot - Mathias Rasmussen schob schließlich locker zum 2:1 ein (31.).
Von hier an war von "Heavy Metal" erneut nur wenig übrig. Das Spiel fand weitestgehend in der Hälfte der Adlerträger statt, der Ausgleichstreffer durch Saint-Gilloise lag förmlich in der Luft.
Hiervor bewahrte die Hessen lediglich der Pausenpfiff durch den Unparteiischen Craig Pawson.
Eintracht Frankfurt leistet sich kapitalen Fehler und zittert plötzlich gewaltig
Und auch der Auftakt in Durchgang zwei mutete an, als hätte man zwei unterschiedliche Partien erlebt. Die Eintracht gab sich fahrig und unsicher, Saint-Gilloise erspielte sich sehenswert Chance um Chance und war der klare Herr im Hause - doch der Ausgleich ließ vorerst weiter auf sich warten.
Das Unvermeidliche trat schließlich aber doch noch ein. Erneut gelang es der Frankfurter Defensive nicht, einen Ball konsequent aus dem Gefahrenbereich zu klären, was Gustaf Nilsson in letzter Instanz eiskalt zum Ausgleich nutzte (68.).
Wenig später schnitten sich die Gastgeber aber in Person von Charles Vanhoutte ins eigene Fleisch. Beim Versuch einen Steckpass abzufangen, kam der Arm des Belgiers zu sehr zum Einsatz, was ihm seine zweite Gelbe Karte der Partie einbrachte (78.).
So wirklich registrierten die Mannen von Coach Dino Toppmöller die Überzahl-Situation aber scheinbar nicht – es kam zu keiner einzigen nennenswerten Chance mehr für die Eintracht. Mit dem Remis im Hinspiel war die Diva vom Main am Ende mehr als gut bedient.
Europa-Conference-League-Playoff Union Saint-Gilloise gegen Eintracht Frankfurt: Statistiken zum Spiel
Zwischenrunde/Hinspiele
Union St. Gilloise - Eintracht Frankfurt 2:2 (1:2)
Union St. Gilloise: H. Lindner - Mac Allister (87. Teklab), Burgess, Machida - Rasmussen, Vanhoutte - Castro-Montes, Puertas, Lapoussin - Amoura (87. Sykes), G. Nilsson (80. Eckert Ayensa)
Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta (46. Knauff), R. Koch, Pacho - Buta, Skhiri, Nkounkou (90.+4 Max) - M. Götze (65. Rode), Chaïbi - Kalajdzic (65. Ekitiké), Marmoush (79. Dina Ebimbe)
Schiedsrichter: Craig Pawson (England)
Zuschauer: 16.000
Tore: 0:1 Chaïbi (3.), 0:2 Kalajdzic (10.), 1:2 Rasmussen (31.), 2:2 G. Nilsson (68.)
Gelbe Karten: Burgess (1) / Tuta (2), Buta (2), Chaïbi (1)
Gelb-Rote Karten: Vanhoutte (78./Handspiel) / -Titelfoto: Federico Gambarini/dpa