Eintrachts Meister der Zahlen dankt mit absolutem Rekord ab

Frankfurt am Main - Oliver Frankenbach (57) präsentierte zum Abschied als Finanzvorstand von Eintracht Frankfurt sichtlich entspannt eine positive Bilanz des Bundesligisten im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Auch aufgrund von Rekordverkäufen, wie Randal Kolo Muani (25), steht die Eintracht finanziell auf festen Beinen.
Auch aufgrund von Rekordverkäufen, wie Randal Kolo Muani (25), steht die Eintracht finanziell auf festen Beinen.  © Arne Dedert/dpa

Die Hessen erzielten in der vergangenen Saison einen Umsatzrekord in Höhe von 390,5 Millionen Euro und steigerten ihren Gewinn nach Steuern auf stattliche 26,9 Millionen Euro. "Es war ein Rekordjahr", stellte der 57-Jährige an seinem letzten Arbeitstag fest.

Frankenbach übergibt einen wirtschaftlichen gesunden Verein an seinen Nachfolger Julien Zamberk, der ab diesem Freitag für die Finanzen des Europa-League-Teilnehmers verantwortlich zeichnet.

"Oliver Frankenbach ist ein Garant für die Stabilität der Eintracht gewesen in den letzten Jahrzehnten", würdigte Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann (53) den auf eigenen Wunsch vorzeitig aus dem Amt ausgeschiedenen Finanzfachmann.

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Frankenbach wünschte dem Klub, "dass er auf diesem wirtschaftlichen Niveau weitermacht und jedes Jahr international spielt". Treiber für den neuen Umsatz-Höchstwert, der um gut 80 Millionen Euro über der Marke aus dem Spieljahr 2022/23 lag, waren vor allem die Rekord-Transfererlöse in Höhe von 143,2 Millionen Euro.

Den größten Teil davon spülte der Wechsel von Randal Kolo Muani (25) zu Paris Saint-Germain in die Eintracht-Kasse.

Trotz wahnsinniger Zahlen bei der Eintracht: Verschuldung trotzdem gestiegen

Oliver Frankenbach (57, l.) präsentierte am Donnerstag letztmals die offiziellen Zahlen der Eintracht für das abgelaufene Geschäftsjahr. Am morgigen Freitag übergibt er sein Amt.
Oliver Frankenbach (57, l.) präsentierte am Donnerstag letztmals die offiziellen Zahlen der Eintracht für das abgelaufene Geschäftsjahr. Am morgigen Freitag übergibt er sein Amt.  © Eintracht Frankfurt

Es ist gerade einmal acht Jahre her, dass die Frankfurter erstmals die 100-Millionen-Euro-Grenze knackten. "Der Umsatz hat sich seither fast vervierfacht. Das ist eine sehr rasante Entwicklung", sagte Frankenbach.

Durch den gegenüber der Saison 2022/23 um 9,3 Millionen Euro gesteigerten Gewinn stieg auch das Eigenkapital auf nunmehr 51,6 Millionen Euro. Damit hat die Eintracht fast wieder das Rekordniveau vom Sommer 2020 (53,4) erreicht.

Durch die hohen Transfereinnahmen wurden die rückläufigen Medienerlöse, die von 140,5 Millionen Euro auf 92,6 Millionen Euro sanken, mehr als wettgemacht. Dagegen ist die Verschuldung der Hessen von 48,6 Millionen Euro auf 68,2 Millionen Euro gestiegen. Allein rund 30 Millionen Euro davon entfallen auf das vor drei Jahren errichtete ProfiCamp des Vereins.

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Nicht nur wegen der deutlich höheren Verbindlichkeiten mahnte Frankenbach: "Aus der positiven Entwicklung heraus ergeben sich auch neue Anforderungen an die zukünftige Kapitalausstattung und Liquidität der Gesellschaft. Wir haben tolle Zahlen und eine tolle Entwicklung, aber auch extreme Herausforderungen zu meistern, wenn wir unter den Topklubs der Bundesliga bleiben wollen."

Keine Überlegung ist bei den Hessen derzeit ein Börsengang. "Wenn wir im Aufsichtsrat über künftige Kapitalstrukturen gesprochen haben, war das nie ein Thema", versicherte Frankenbach. Für sich selbst plane er nun erst einmal eine Auszeit. "Vielleicht ein halbes Jahr, vielleicht ein ganzes Jahr", sagte er.

Eine Rückkehr in den Fußball schließt Frankenbach danach aus. Zumindest "Stand jetzt".

Titelfoto: Eintracht Frankfurt

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