Eintracht-Boss im Doppelpass außer sich: "Guck' es dir einfach an"
Frankfurt am Main/München - Bei seiner Eintracht läuft es derzeit alles andere als rund. An seinem Auftritt beim Sport1-Doppelpass konnte Sportvorstand Markus Krösche (43) am heutigen Sonntag aber nichts ändern. Demnach blieb ihm auch nichts anderes übrig, als über die aktuelle Lage beim Bundesliga-Sechsten zu sprechen.
So wurde die bisherige, weit vorangeschrittene Spielzeit der Hessen mit dem Titel "nicht Fisch, nicht Fleisch" überschrieben und den Kickern der SGE "spaßbefreiter Fußball" unterstellt. Hier lenkte der Transfer-Macher der Adlerträger direkt ein.
Er gab zu, dass dem Team derzeit die nötige Konstanz über die gesamte Spieldauer fehle. Doch dies habe auch jetzt noch mit dem stattgefundenen Umbau des Kaders zu tun. Dieser wurde vor der Saison durch viele Akteure ergänzt, die vor allem "auf Mittelfristigkeit und Entwicklungspotenzial" ausgerichtet seien. Währenddessen hätten zahlreiche Leistungsträger den Verein verlassen.
Dies führte direkt zum nächsten Thema: Die Situation von Coach Dino Toppmöller (43), dem schon seit einiger Zeit eine fehlende Spiel-Identität und ausbleibende Weiterentwicklung unterstellt wurde. Auch hier stellte sich Krösche schützend vor seinen Coach: "Einen Umbruch zu moderieren, ist für einen jungen Trainer immer schwierig. Doch Dino hat das bislang gut gemeistert."
Ergänzend fügte er an, dass "der Weg der richtige sein" werde und sicherte dem Übungsleiter somit ein Engegament über das Saisonende hinaus zu. Etwas weniger reserviert war Krösche hingegen bei der Rückschau auf das Spiel gegen Werder Bremen (1:1). Eine potenzielle Elfmeter-Situation ließ ihn auch mit zeitlichem Abstand nochmals außer sich geraten:
"Guck' es dir doch einfach an", richtete er das Wort in Richtung Schiri Robert Hartmann (44) der sich ein Foul von Amos Pieper (26) an Robin Koch (27) nicht nochmals am Monitor anschaute.
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche geht beim Sport1-Doppelpass auch auf den FC Bayern ein
Etwas kurios wurde es in einer Szene mit Journalist Alfred Draxler (71). Der konnte sich nämlich nicht so recht erklären, warum die Eintracht keinen Ersatz für Randal Kolo Muani (25) verpflichtete - und das trotz vorhandener "Kohle".
"Kohle war erst da, als Kolo ging", entgegnete Krösche, der dem Bild-Schreiber zunächst einmal erklären musste, dass der Kolo-Muani-Deal erst nach Schließung des deutschen Sommer-Transferfensters vonstattenging.
Doch wie es gemäß den Gepflogenheiten des Fußball-Talks sowie der aktuellen Misere beim deutschen Rekordmeister entsprach, war es natürlich unumgänglich, dass auch Krösche sich zur brenzligen Lage des FC Bayern äußern sollte.
Auf die Frage, ob eine sofortige Entlassung des ohnehin ab Saisonende geschassten Trainers Thomas Tuchel (50) sinnvoll sei, wirkte der Eintracht-Boss energisch dagegen: "Ich bin ein Freund von Kontinuität, ein solcher Schritt wäre zum jetzigen Zeitpunkt überstürzt."
Dennoch ergänzte er, dass es irgendwann auch einen Punkt gäbe, an dem es gemeinsam einfach nicht mehr weitergehe: "Irgendwann gibt es einen Punkt, wo man nicht mehr den kleinstmöglichen Nenner finden, sondern den größtmöglichen Schaden verhindern muss", sagte Krösche.
Abgang zu Borussia Dortmund? Markus Krösche winkt entschieden ab
An welchem Punkt die Münchener derzeit aber mit Tuchel stünden, könne er als Außenstehender nicht beantworten. Ehe es dann um seine Eintracht gehen sollte, wurde auch die persönliche Lage des 43-Jährigen zum Thema - insbesondere in Bezug auf mögliche Avancen von Borussia Dortmund.
Doch auch hier lieferte Krösche wenig Raum für Sensationsmeldungen: "Wir haben uns Hallo gesagt und uns auch das ein oder andere Mal über Fußball unterhalten. Mein Fokus liegt auf Eintracht Frankfurt", wiegelte er Spekulationen um einen möglichen Abgang in Richtung BVB umgehend ab.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa