Fans von Bundesliga-Klub rasten komplett aus: Geht der Fußball-Kommerz endgültig zu weit?
Frankfurt am Main - Die Liebe zum eigenen Verein ist nur schwerlich zerstörbar. Für einige Fans der Eintracht wird es scheinbar jedoch immer schwerer, die Verbindung zur SGE aufrechtzuerhalten. Zumindest sorgt eine der jüngsten Marketing-Aktionen dafür, dass lauthals Kritik am Gebaren des Klubs aufkam.
Ein Trikot mit Lieblingsspieler-Flock, Schal, Kappe oder gar Trinkglas und Kaffeebecher. All das mag für den Otto Normalanhänger eines Profiklubs durchaus noch akzeptabel und im Rahmen der normalen Vermarktung sein. Doch was die Adlerträger jüngst auf den Markt schmissen, mutet mindestens fragwürdig an.
In Zusammenarbeit mit einem bekannten Markenanbieter für Räucherfisch brachte die Eintracht kürzlich einen eigenen "Eintracht Lachs" in die Märkte des Landes. Die weitestgehend schlicht gehaltene Verpackung samt weißer Aufschrift - und natürlich dem Vereinslogo on top - beinhaltet 90 Gramm fein aufgeschnittenen, in Buchenholz geräucherten Lachs und ist vor allem in der Region ab sofort käuflich zu erwerben.
Auf dem sozialen Nachrichtendienst "X" entbrannte daraufhin eine wahre Welle der Empörung, da man seitens der Anhänger mit derartigen Aktionen die Bindung zu den eigenen Fans aufs Spiel setze. Dabei sind Kommentare wie "Lachs und Eintracht. Eine Kombination, die einem selbstverständlich sofort in den Sinn kommt" nur die von der harmloseren Sorte.
Da brachte dem Hersteller auch ein werbewirksamer Schnappschuss mit Eintracht-Legende Karl-Heinz "Charly" Körbel (69) - der darauf im Übrigen alles andere als übermäßig begeistert wirkte - nur wenig bis gar nichts.
Der Eintracht-Lachs ist aber scheinbar nur eine der jüngst zahlreichen Promo-Aktionen, die bei den Fans für Bauchschmerzen sorgten.
Der Eintracht-Frankfurt-Lachs ist in Sachen Vermarktung für viele Fans nur die Spitze des Eisberges
So stand beispielsweise auch eine Streetwear-Kollektion in Kooperation mit dem offiziellen Getränkepartner, einem renommierten US-Softdrink-Hersteller, heftig in der Kritik. Den größten Aufschrei gab es aber sicherlich aufgrund der Debatte um die jüngst vorgestellte Hospitality-Bar "Zum Jürgen", benannt nach der im März 2022 verstorbenen Vereinslegende Jürgen Grabowski (†77).
Ob sich die Wogen zwischen Verein und Fans in den kommenden Wochen und Monaten wieder glätten lassen, könnte eventuell bei einem gemeinsamen Brunch samt Lachs-Schnittchen besprochen werden.
Titelfoto: Montage: X/Stadtrat Maximilian Carlo, Arne Dedert/DPA