Eintracht-Profi Amin Younes verteidigt Vorstand Bobic gegen Kritik
Frankfurt am Main - Eintracht Frankfurts Nationalspieler Amin Younes (27) hat Sportvorstand Fredi Bobic (49) nach der Kritik an seinen Zukunftsplänen in Schutz genommen.
"Fredi ist ein unglaublich toller Typ, der mit seiner Art Spieler komplett überzeugen kann, zusammen mit dem Trainer", sagte der 27 Jahre alte Offensivallrounder in einem Interview des Fachmagazins "Kicker".
Bobic sei ein "toller Mensch", der die Spieler "super behandelt" und "den ganzen Verein geprägt hat".
Der ehemalige Torjäger Bobic will die Eintracht trotz seines Vertrags bis 2023 in diesem Sommer verlassen und war dafür zuletzt kritisiert worden.
"Wer ihn nicht tagtäglich hier erlebt, sollte sich nicht kritisch über ihn äußern", forderte Younes, der im vergangenen Herbst auf Leihbasis vom SSC Neapel an den Main wechselte.
Auch von Trainer Adi Hütter sei er "ein Riesenfan", bekundete Younes. "Er will schnellen, offensiven, trickreichen, aggressiven Fußball. Da gehe ich nach dem Training nach Hause und sage: Yes, that’s it."
Außerdem mahnte Younes nach seiner Nominierung für die Fußball-Nationalmannschaft mehr Vertrauen in dribbelstarke Spielertypen wie ihn selbst an.
Eintracht Frankfurts Amin Younes will mehr dribbelstarke Spielertypen
Jugendtrainer und auch Journalisten dürften nicht vorschnell kritisieren, "dass der Spieler bei zehn Versuchen drei-, viermal hängen bleibt. Und dass es drei, vier, fünf Jahre dauert, bis der Spieler diese Qualität perfektioniert", sagte er. "Diese Bereitschaft und Geduld fehlt wohl ein bisschen."
In Deutschland fördere man zu oft dieselben Spielertypen, kritisierte Younes.
"Taktisch gut, sauber beim Passspiel von A nach B. Aber: Wer dreht auf, wer geht am Gegner vorbei, wer macht ungewöhnliche Dinge? Das entwickelt sich nur, wenn du es auch zulässt."
Dass er selbst in der Öffentlichkeit oft auf seine Dribblings reduziert werde, störe ihn aber. "Ich weiß, das ich diese Stärke habe. Aber ich will mich darüber nicht definieren."
Titelfoto: Bild-Montage: dpa/Uwe Anspach, dpa/Sebastian Gollnow